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Der Schlußstein
der deutschen Einigung sie würdig ausfalle«. Er kommt damit den Wünschen der
Nationalliberalen entgegen, die, wie der Abgeordnete Braun es formulierte,
forderten, »daß das Parlamentshaus,..., nicht bloß
die notdürftige Unterkunft für den Reichstag, den Bundesrat
und das Bundeskanzleramt bieten soll, sondern daß es überhaupt
in einem großartigen, monumentalen Stile ausgeführt wird,
daß es sozusagen der Schlußstein der deutschen Einigung
sein soll«. Einen solchen »monumentalen Charakter«
könne das Gebäude nur »an den Tag legen«, wenn
es »möglichst frei steht«, hatte der Abgeordnete von
Unruh bereits in der ersten Diskussion am 29. März 1871 erklärt;
aber nur ein solches freistehendes Gebäude könnte, wie von
Unruh in einer Rede am 5. Februar 1876 ausrief, ein Denkmal« sein,
»eine Erinnerung daran, daß es endlich gelungen ist, die
deutsche Einheit herzustellen«. Diese Konzentration auf ein Reichstagsgebäude
als Denkmal der deutschen Einheit, wie es in zahlreichen Wendungen immer
wieder vorgetragen wurde, entsprach sehr genau der Bereitschaft der
Nationalliberalen, als Preis für die nationale Einigung auf weitergehende
demokratische Forderungen vorderhand zu |
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