Ausstellung
| I. Calvin und Genf
| II. Das Bekenntnis
| III. Die reformierten Allianzen in Europa
IV. Disziplin und Republik
| V. Bildersturm und neue Bildwelten
VI. Das Wort Gottes
| VII. Die neue Ordnung des Lebens
| VIII. Traditionen
Reformierte Kirchen sind wegen des Bilderverbotes schlicht gestaltet. Oft bilden Schrifttafeln den einzigen Schmuck des Innenraumes Schrifttafeln mit den Zehn Geboten oder den Einsetzungsworten des Abendmahls. Er ist ausgerichtet auf die Kanzel, von der das Evangelium verkündet wird. Den Altar ersetzt ein einfacher Abendmahlstisch, der vielfach nur zur Sakramentsfeier aufgestellt wird und den weder Kerzen noch ein Kruzifix schmücken.
Das reformierte Abendmahlsverständnis stellte neue Anforderungen an die Form des liturgischen Gerätes: Die Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt, das heißt mit Brot und Wein, bedingte großvolumige Weinkannen, Kelche oder einfache Becher. Auf großen Brottellern wurde der Gemeinde statt Oblaten gebrochenes Weißbrot als Symbol des Leibes Christi gereicht. Am Abendmahl teilnehmen durfte nur, wem die Kirchenältesten zuvor einen tadellosen Lebenswandel bescheinigt hatten.
Die reformierte Theologie basiert auf der Auslegung des Wortes Gottes. Die Predigt wurde in der Landessprache abgehalten, daher ist das 16. Jahrhundert auch eine Epoche der Bibelübersetzungen. Eine besondere Leistung der Reformierten in Literatur und Musik stellt der Genfer Psalter dar. Die Übersetzung der Psalmen Davids besorgten maßgeblich Theodor Beza und Clément Marot. Von Jean Goudimel und anderen vertont, wurde der Genfer Psalter zu dem Gesangbuch der Reformierten und in viele Sprachen übersetzt.