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Politische Brosch�ren
im Kalten Krieg
1967 bis 1963
(von Klaus K�rner)

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Armee ohne Pathos
Postkarte des VFF          

Das zweite gro�e au�enpolitische Thema der 50er Jahre war die Frage der Wiederbewaffnung. Die Schaffung einer neuen deutschen Wehrmacht war das Letzte, was sich die Westdeutschen 1950 w�nschten. Als Bundeskanzler Adenauer nach Ausbruch des Korea-Krieges die Bereitschaft der Bundesrepublik bekundete, einen milit�rischen Beitrag zur Verteidigung Westeuropas zu leisten, erhob sich ein Sturm der Entr�stung. "Ohne mich!", lautete die Reaktion. Doch Adenauer verlie� sich auf die alte Erfahrung, da� man die Deutschen an vieles gew�hnen k�nne, wenn man ihnen nur Zeit lasse. Wichtigstes Medium der Werbung f�r neue Streitkr�fte waren Soldatentreffen, auf denen f�r eine Rehabilitierung der alten Wehrmacht geworben wurde. "Armee ohne Pathos. Die deutsche Wiederbewaffnung im Urteil ehemaliger Soldaten", so lautetet der Titel einer Werbeschrift, die Adalbert Weinstein im Auftrag der Bundesregierung zusammengestellt hatte. F�r die Wehrwerbung gr�ndete Staatssekret�r Lenz die "Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise", die ehemalige Soldaten zu Diskussionsveranstaltungen einlud. Die Oppositionspartei SPD reagierte unentschieden. In ihrem "Rotbuch" von 1951: "Unter sowjetischem Befehl. Remilitarisierung und Aufr�stung in der Sowjetzone", prangerte sie die Aufstellung einer "kommunistischen Satellitenarmee" an, wollte aber die Schlu�folgerung daraus nicht ziehen, dagegen eine Westarmee aufzubauen. Die Beschw�rung der "roten Gefahr" war dann auch ein wichtiges Argument der Regierungswerbung. In einer Plakatserie wurde ein Rotarmist vor dem K�lner Dom, dem Hamburger Michel oder der M�nchner Liebfrauenkirche gezeigt; der Plakattext dazu stellte die Frage: "Er ist bewaffnet, wollt Ihr ihn hier haben?".

                    

Tarnschrift �ber den Ungarn-Aufstand von 1956Die Mehrzahl der Brosch�ren gegen die Remilitarisierung stammt aus der DDR. Schon 1949 hatte Gerhart Eisler in einer Tarnschrift "Juchhe, nach Amerika!" gefordert, die deutsche Jugend vor den "amerikanischen Schlachthauspl�nen" mit allen Mitteln zu verteidigen. Der General- oder Deutschlandvertrag von 1952 hie� f�r die deutschen Kommunisten nur "Generalkriegsvertrag". Die Bem�hungen der DDR-Agitation konzentrierten sich auf Veranstaltungen und Schriften von Tarnorganisationen, die mit nationaler, pazifistischer oder neutralistischer Rhetorik argumentierten. Doch auch sie scheiterten teils an der politischen Lethargie der Westdeutschen, teils an der "Aufkl�rungsarbeit" des Volksbundes und der SPD. Der Juni-Aufstand von 1953 tat ein �briges, um die DDR vollst�ndig zu diskreditieren. Adenauer wertete seinen Wahlsieg 1953 auch als Votum f�r den Wehrbeitrag. Als die Westvertr�ge 1955 in Kraft traten, f�hrte das nicht zum Krieg, sondern zu einer neuen Phase der Entspannungspolitik ("Geist von Genf"). Jetzt setzte aus Mitteln des Bundeshaushaltes eine massive Verteidigungswerbung mit Plakaten, Brosch�ren und Anzeigen ein. 1956 war der Widerstand gegen die Wiederbewaffnung gebrochen.

Die blutige Niederwerfung des Ungarn-Aufstandes im Herbst 1956 durch die Rote Armee galt als weiterer Nachweis f�r die Notwendigkeit des Aufhaus der Bundeswehr. Der Volksbund brachte die Taubert-Schrift "Kommunismus ohne Maske" aus dem Jahr 1955 in einer aktualisierten Fassung mit einem Ungarn-Bild und dem Titel "Sie haben sich demaskiert!" heraus. Die CDU klebte zur Bundestagswahl 1957 eins ihrer wirkungsvollsten Plakate: Ein Sowjet-Panzer rollt durch das brennende Budapest. Dazu der Text: "Denkt an Ungarn - seid wachsam!".

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