Die Giftprobe
Opfer eines Giftmords zu werden, war die ständige
Angst des Fürsten.
Die Giftprobe, war eine Maßnahme, dieser Gefahr zu
begegnen.
Die Speisen wurden in abgedeckten Schalen
zur Tafel gebracht
und vor dem Servieren vom Vorschneider vorgekostet.
Dafür strich er mit einem Stück Brot an einem
langen Messer
über alle Speisen, die auf der Fürstentafel serviert
wurden.
Sofern er nach dem Verzehr des Brots bei guter Gesundheit
blieb,
waren die Gerichte für den Herrscher ebenfalls unbedenklich.
Auch die Getränke transportierte man in Deckelpokalen
und
der Mundschenk nahm - oft aus dem Deckel - eine Probe.
Zusätzlich verwendete man Gefäße
und Geräte aus Materialien
wie Rhinozeroshorn, Serpentinstein und Natternzungen,
die sich angeblich verfärbten, wenn sie mit Gift in
Kontakt kamen.
Auch magische Bezoare sollten vor Vergiftung schützen.