Collection Rijksmuseum Amsterdam

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Prolog | Portugal im Mittelalter | Ausgangsbedingungen | Entdeckungsreisen

Kartographie und Nautik | Neue Welten – Alte Reiche | Portugal in Übersee | Kunst- und Wunderkammern

Portugal im 16. Jahrhundert | Internationale Konflikte | Fremdbilder

 

 

8. Kunst- und Wunderkammern

Ab dem 16. Jahrhundert legten Fürsten, Bürger und Gelehrte in Europa zahlreiche Kunst- und Wunderkammern an. Diese waren zum einen repräsentative Schatzkammern, zum anderen wissenschaftlich orientierte Raritätenkabinette. Die Sammlungen sollten die Welt in ihrer Gesamtheit erfassen und dienten der Reflexion und der Erörterung der Welt. Mit ihren vielfältigen Belegstücken waren sie die ersten Museen. Die kostbaren exotischen Objekte aus Übersee spiegelten unmittelbar die sich ständig erweiternde Weltkenntnis wider.

 

Portugal kam dabei eine zentrale Vermittlerrolle zu. Das Land importierte seltene Pflanzen und Tiere sowie eine große Zahl außereuropäischer Kunstwerke, wie Elfenbeinobjekte aus dem westlichen Afrika, Werke aus Perlmutt und Schildpatt aus Nordindien oder reich geschnitzte Elfenbeinkästchen aus Sri Lanka. Zugleich wurden auch exotische Materialien eingeführt, die Kunsthandwerker in Mitteleuropa zu eigenen phantasievollen Arbeiten in neuen Werkstoffen anregten.

Indo-portugiesisches Kästchen, ca. 1575–1600
Coimbra, Museu Nacional de Machado de Castro

Elfenbeinhorn mit dem Wappen des portugiesischen Königshauses, Sierra Leone, 1490–1530
Madrid, Museo Nacional de Artes Decorativas