Deutschland: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1933 | 1933–1945 | 1945–1970 | 1970–1989 | 1989–2009
Frankreich: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1940 | 1940–1945 | 1945–1970 | 1970–1983 | 1983–2009
In der Zwischenkriegszeit deckte Frankreich seinen Bedarf an Arbeitskräften in großem Stil durch die Aufnahme von Einwanderern. Sie kamen vor allem aus Italien, Polen oder Spanien. Arbeitgeber und ein Teil der Öffentlichkeit begrüßten diese Zuwanderung. Dennoch begegneten ihnen tief sitzende Vorurteile: Sie galten als unfähig, sich den Lebensgewohnheiten des Gastlandes anzupassen, als Gesundheitsrisiko, Unsicherheitsfaktor und unliebsame Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt.
Anfang der 1930er Jahre wurden die Folgen der Weltwirtschaftskrise auch in Frankreich deutlich spürbar. Aggressive Kampagnen der Rechten verstärkten einen bereits bestehenden Rassismus: Flüchtlinge und die Menschen aus den Kolonien wurden abgelehnt. Die meisten Franzosen teilten die Ablehnung »der Juden«. Andere Gruppen, wie den Emigranten aus der Sowjetunion, die vor der bolschewistischen Revolution geflohen waren, begegnete man dagegen mit großer Sympathie.