Deutschland: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1933 | 1933–1945 | 1945–1970 | 1970–1989 | 1989–2009
Frankreich: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1940 | 1940–1945 | 1945–1970 | 1970–1983 | 1983–2009
In den 1970er Jahren fanden die Lebens- und Arbeitsbedingungen der ausländischen Arbeiter verstärkt Beachtung. Die Medien berichteten nun häufiger vom Kampf der Migranten um mehr Rechte und Anerkennung. Neue Bilder von Ausländern als Aktivisten oder Opfer lösten die bisherige Gleichgültigkeit ab. Der Rassismus, vor allem gegen Nordafrikaner, nahm bedrohliche Züge an, und Übergriffe wie 1973 in Marseille füllten die Zeitungen.
In der Wirtschaftskrise verstärkten sich die verbreiteten Vorbehalte. Die von Valéry Giscard d’Estaing 1977 begonnene Politik der Grenzschließung und Rückführung von Zuwanderern spiegelt die selbstbezogene Haltung Frankreichs jener Zeit wider. Eine verunsicherte Öffentlichkeit machte die Einwanderer für die wachsende Arbeitslosigkeit verantwortlich. Deutungsmuster aus früheren Krisen kamen erneut zum Tragen. Auch als die Sozialisten 1981 an die Regierung kamen, blieb das Thema »Franzosen zuerst« durchaus populär.