Deutschland: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1933 | 1933–1945 | 1945–1970 | 1970–1989 | 1989–2009
Frankreich: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1940 | 1940–1945 | 1945–1970 | 1970–1983 | 1983–2009
In den 1970er Jahren wurde die Existenz zweier deutscher Staaten und der Verlust der Ostgebiete zunehmend akzeptiert. Gleichzeitig erfuhr die Bundesrepublik die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten; 1973 erließ die Bundesregierung einen Anwerbestopp. Danach kamen deutlich weniger ausländische Arbeitskräfte ins Land, doch viele Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung entschlossen sich zum Bleiben und holten ihre Familien nach. Aus temporärer Arbeitsmigration wurde dauerhafte Einwanderung. Im Laufe der 1980er Jahre kamen zahlreiche Asylbewerber hinzu. 1989 lebten in der Bundesrepublik mehr als 4,8 Millionen Ausländer.
Teile der westdeutschen Gesellschaft machten die Migranten für Arbeitslosigkeit und steigende Sozialausgaben verantwortlich. Rechtsradikale Gruppen und Parteien verstärkten diese Grundstimmung. Engagierte Deutsche und Migranten bekämpften die Fremdenfeindlichkeit und setzten sich in Organisationen und Arbeitskämpfen für die Belange von »Gastarbeitern« ein.
In der DDR arbeiteten vergleichsweise wenige ausländische Arbeitskräfte; Kontakte zur deutschen Bevölkerung wurden systematisch unterbunden.