Deutschland: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1933 | 1933–1945 | 1945–1970 | 1970–1989 | 1989–2009
Frankreich: 1871–1914 | 1914–1918 | 1918–1940 | 1940–1945 | 1945–1970 | 1970–1983 | 1983–2009
Nach der deutschen Kriegsniederlage bestimmte der Versailler Vertrag die Besetzung des linken Rheinufers durch französische Truppen. Von den insgesamt 85 000 Besatzungssoldaten stammten in den ersten Jahren etwa 25 000 aus den französischen Kolonien. Sie kamen überwiegend aus Nordafrika und dem Senegal.
Aufgrund der weit verbreiteten rassenideologischen Hierarchisierung galt der Einsatz von Kolonialsoldaten als zusätzliche Demütigung der deutschen »Kulturnation«. Auswärtiges Amt und Innenministerium steuerten die rassistische Propaganda gegen die »Schwarze Schmach«. Sie sollte Frankreich als rücksichtslosen Aggressor darstellen, um in den angelsächsischen Länder eine ablehnende Haltung gegenüber der französischen Deutschlandpolitik zu erzielen. Die Kampagne hatte ihren Höhepunkt zwischen 1920 und 1923, verstummte aber bis zum Ende der Besatzung 1930 nicht.
Ihr Hauptmotiv ist das Bild von »schwarzer Bestialität«, ein in Krisenzeiten immer wieder verwendetes Angstbild. In ihrer Bildsprache ähnelte die Kampagne gegen die »Schwarze Schmach« der antideutschen Propaganda in Frankreich während des Ersten Weltkrieges. Diese hatte deutsche Soldaten pauschal als »Barbaren« dargestellt.