Ausstellungslogo - Deutsche und Polen - 1.9.39 - Abgründe und Hoffnungen
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Ausstellungsplakat - Deutsche und Polen - 1.9.39 - Abgründe und Hoffnungen

Ausstellung | Unterdrückung und Selbstbehauptung | Krieg und Besatzung | Konflikt und Annäherung


 

Der Überfall | Zwangsarbeit | Kolonisierung, Vertreibung, Vernichtung

Völkermord | Widerstand und Selbstbehauptung

Am Ende des Krieges | Die Vertreibung der Deutschen | Die Vertreibung der Polen

 

2. Krieg und Besatzung
2.4 Völkermord

Die deutschen Besatzer begannen im Frühjahr 1940, die jüdische Bevölkerung in Ghettos zusammenzupferchen. In den Ghettos starben monatlich Tausende Menschen an den katastrophalen Lebensbedingungen, an Hunger, Seuchen, Krankheiten oder Erschöpfung.

 

Der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 bildete den Auftakt zur systematischen Ermordung der Juden. In den eroberten ostpolnischen und sowjetischen Gebieten führten Einsatzgruppen Massenerschießungen durch. Bis Ende 1941 fielen diesen Mordaktionen mehr als 500 000 jüdische Männer, Frauen und Kinder zum Opfer.

 

Ab 1942 koordinierte das NS-Regime europaweit den Mord an der jüdischen Bevölkerung sowie an Roma und Sinti. Juden aus dem NS-Machtbereich wurden in Ghettos und in Vernichtungslager im besetzten Polen deportiert. Das größte Vernichtungslager war Auschwitz-Birkenau. Hier ermordete die SS rund 1,1 Millionen Menschen. Etwa 90 Prozent der Opfer dort waren Juden.

Kind im Warschauer Ghetto
Joe J. Heydecker (1916–1997)
Berlin, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Lichtbild aus der Häftlingskartei des Konzentrationslagers Auschwitz
Auschwitz, 1942
Berlin, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Hörstation - 3:34 Minuten

Beschreibung von Massenerschießungen in Stanisławów (Stanislau)
Zitate aus: „Urteil des Schwurgerichts des Landgerichts Münster vom
3 und 6. Mai 1968 in der Strafsache gegen Krüger u. A.“
2009
Berlin, Stiftung Deutsches Historisches Museum
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Am 18. April 1966 begann in Münster der Hauptprozess gegen ehemalige Angehörige der deutschen Sicherheitspolizei in Stanisławów. Ihnen wurde in 75 Fällen die Ermordung der dort ansässigen jüdischen Bevölkerung zur Last gelegt. Zwischen August 1941 und Februar 1943 waren bei von der Sicherheitspolizei durchgeführten Massenerschießungen über 70 000 Juden ermordet worden. Nach 180 Verhandlungstagen wurden der Haupttäter, Dienststellenleiter Hans Krüger, sowie zwei Mitangeklagte zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt. Acht weitere Angeklagte erhielten Freiheitsstrafen zwischen vier und neun Jahren.
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