der Berufstätigkeit nach der Geburt
der Kinder sowie die anschließende Ausübung von Teilzeitarbeit,
solange die Kinder klein waren. Dieser Wunsch wurde jedoch in
der DDR offiziell kritisch beurteilt, weil dies eine Fixierung
der traditionellen geschlechtsspezifischen Aufgabenteilung innerhalb
und außerhalb der Familie zur Folge hätte. Der chronische
Mangel an Arbeitskräften dürfte jedoch der Hauptgrund
gewesen sein, der gegen eine Teilzeitarbeit für Frauen sprach.
Etwa ein Drittel der weiblichen Jugendlichen wollte unter allen
Umständen permanent berufstätig bleiben, was nur von
einem Fünftel der männlichen jugendlichen gewünscht
wurde. Insgesamt befürworteten etwas mehr männliche
Jugendliche, daß ihre künftige Ehepartnerin nach der
Eheschließung bzw. Geburt von Kindern den Beruf aufgeben
sollte. Mit diesen traditionell geprägten Vorstellungen männlicher
Jugendlicher, die sich allerdings im Zeitvergleich allmählich
abgebaut haben, wurden Komplikationen in der künftigen Partnerschaft
und im familiären Bereich vorprogrammiert.
Traditionelle, geschlechtstypisch differente
Erwartungen zeichneten sich auch in den Partnerwunschbildern der
Jugendlichen ab. Auf die Frage nach dem idealen Partner wurden
überwiegend typisch "männliche" bzw. "weibliche"
Eigenschaften und Verhaltensweisen genannt. So wurde z.B. die
körperliche Anziehungskraft der Frau von den Jungen besonders
hoch eingeschätzt, die geistige Überlegenheit und die
berufliche Weiterentwicklung des Mannes von den Mädchen als
besonders wichtig angesehen. Allerdings erwarteten Jungen wie
Mädchen gleichermaßen von ihrer künftigen Partnerin
bzw. Partner "hohe Leistungen im Beruf" und "gleiche
Freizeitinteressen". Mehr Mädchen als Jungen wünschten
sich schließlich, daß sich ihr künftiger Partner
für ihre beruflichen Probleme interessieren sollte.
Auch hinsichtlich der Aufgabenverteilung
innerhalb der Familie strebten die weiblichen Jugendlichen häufiger
als die männlichen eine partnerschaftliche Lösung an.
Somit blieben die männlichen Jugendlichen offensichtlich
länger traditionell geprägten Vorstellungen verhaftet,