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Aufgabe   

Wehrmachtangehörige
ergeben sich in Mannheim
amerikanischen Soldaten

3. 1. 1945

Der sowjetische Außenminister Molotov übergibt dem amerikanischen Botschafter ein formelles Gesuch um Kapitalhilfe für den Wiederaufbau in der UdSSR.

In amerikanischen Regierungskreisen wird ausführlich darüber diskutiert, wie sich die finanzpolitische Überlegenheit der USA am wirkungsvollsten gegenüber der Sowjetunion ausspielen ließe. Man reagiert hinhaltend; es kommt schließlich zu keiner Übereinkunft. Für die Notlage in der UdSSR haben die kommerziell denkenden Amerikaner kein Verständnis. In der Sowjetunion hingegen muß die Tatsache, daß von dem kapitalistischen "Waffenbruder" keine Kredithilfen für die Beseitigung der immensen Kriegszerstörungen im eigenen Land zu bekommen sind, die ohnehin vom Mißtrauen geprägten Beziehungen zu den USA weiterhin belasten.

   

4. bis
11.  2. 1945

Auf der Krim-Konferenz in Jalta werden unterschiedliche Auffassungen über eine künftige Weltordnung erkennbar. Dem sowjetischen Interesse an einer Vereinbarung über gegenseitig respektierte Einflußsphären setzt Präsident Roosevelt Vorstellungen von einer geeinten Welt entgegen, die deutlich von Freihandeltsinteressen bestimmt sind.

Roosevelt dringt erfolgreich auf die Verabschiedung einer Erklärung über das befreite Europa, worin auf das in der Atlantic Charter geforderte Selbstbestimmungsrecht der Völker Bezug genommen wird. Sowjetische Politiker sehen hinter der Open-Door-Strategie der USA die Absicht einer ökonomischen Aggression und verweisen auf Lateinamerika, das von den Vereinigten Staaten als traditionelle, von fremden Einmischungen freizuhaltende Interessensphäre behandelt wird. Das demonstrative Festhalten der Amerikaner an den Grundsätzen der Atlantic Charter steht zudem in Widerspruch zu den sowjetischen Sicherheitsinteressen und der daraus abgeleiteten Vorstellung von einem der UdSSR im Westen vorgelagerten Glacis befreundeter Staaten, mit denen eine sowjetische Einflußsphäre abgesichert werden kann. Stalin durchschaut jedoch, daß die Erklärung für seine Gegenspieler vor allem aus innenpolitischen Gründen wichtig ist; daß daraus ein Hebel zur Durchsetzung der US-Politik in Osteuropa werden könnte, muß er nicht befürchten.

    

12. 4. 1945

Franklin D.Roosevelt, seit 1933 Präsident der USA, verstirbt; Vizepräsident Harry Truman übernimmt am selben Tag die Präsidentschaft. 

    

17. 4. 1945

General Lucius D. Clay wird zum stellvertretenden US-Militärgouverneur im besetzten Deutschland ernannt. 

   

25. 4. 1945

Einheiten der Roten Armee und der US-Army begegnen sich in der Nähe von Torgau an der Elbe.

Die Begrüßung ist von der Erleichterung und freundschaftlicher Begeisterung geprägt: Die Fronttruppen der Alliierten sind motiviert von den Kriegszielen der Ani-Hitler-Koalition und begegnen sich mit dem gegeseitigen Respekt vor den Leistungen der Waffenbrüder. Erst als in der praktischen Ausführung der Besatzungspolitik erhebliche Differenzen erkennbar und spürbar werden, gehen die westlichen Alliierten zunehmend auf Distanz zur Sowjetischen Militäradministration und deren Besatzungstruppen. Unter amerikanischen Militärs und Regierungsbeamten regt sich zudem erneut altes Mißtrauen, als die vom Soldaten der vorrückenden Roten Armee begangenen Gewalttaten sowie stalinistische Praktiken des Besatzungsregimes bekannt werden. Schon in den Berichten aus dem Frühsommer 1945 ist die Rede von einer "Invasion Europas durch Barbaren", von "asiatischen Horden" und "kürzlich erst zivilisierten mongolischen Banditen".

     

Begrüssung       

Zusammentreffen
amerikanischer
und sowjetischer
Soldaten bei
Kriegsende

1. 5. 1945 Frankreich tritt dem alliierten Abkommen über die Kontrolle Deutschlands bei.

          

8. 5. 1945 Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht.

          

Bekanntmachung        

Bekannmachung
zum Wechsel der
Besatzungstruppen
in Sachsen-Anhalt
und Thüringen im
Juni 1945

 

12. 5. 1945

 

Die Lieferungen der USA nach dem Leih- und Pachtgesetz werden abropt eingestellt. Mit der Ladung für die Sowjetunion ausgelaufene Schiffe werden auf See gestoppt und zurückbeordert.

Zwar wurden die gröbsten Härten der Einstellungsverfügung bald wieder modifiziert, doch da die Amerikaner es versäumt hatten, Modalitäten für die Einstellung der Lieferungen nach dem Sieg über den Nationalsozialismus auzuarbeiten, blieben die Gründe für den schnellen Lend-Lease-Stop unklar. Ist er auch nicht als vorsätzlich antisowjetischer Akt zu interpretieren, so konnten seine tatsächlichen Auswirkungen doch nur zu einer Belastung der Berziehungen zwischen Sowjetunion und USA führen. Auf sowjetischer Seite wurde die Furcht vor einem aggressiven Wirtschaftimperialismus der USA dadurch weiter verfestigt. Als zudem klar wird, daß auch das sowjetische Ersuchen um amerikanische Kredithilfe ergebnislos bleiben würde, gewinnen mögliche Reparationen aus dem besiegten Deutschland an Gewicht. Für die Sowjetunion bieten die Reparationsentnahmen nunmehr die einzige Möglichkeit, erlittene Kriegsverluste und die ungeheuren Zerstörungen im eigenen Land materiell zu kompensieren. An der Reparationsfrage, die dauerhafter Streitpunkt alliierter Besatzungspolitik bleibt, wird schließlich ein Funktionsmechanismus des Kalten Krieges erkennbar: Die Versuche der Amerikaner, ihre Wirtschaftmacht politisch zu instrumentalisieren, um sowjetische Konzessionsbereitschaft zu erzwingen, wirken sich letztlich konfliktverschärfend aus.

    

5. 6. 1945

Während einer ersten Zusammenkunft in Berlin unterzeichnen die Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Deutschland die Berliner Deklaration.

Das von der European Advisory Commission vorbereitete Dokument ist die "Erklärung über die Niederlage Deutschlands und zur Übernahme der Regierungsgewalt in Deutschland durch die Alliierten"; es trägt die Unterschriften von Armeegeneral Dwight D. Eisenhower, Marschall Georgij K. Schukow, Feldmarschalll Viscount Bernhard L. Montgomery und Armeegeneral Jean de Lattre de Tassignny.

    

10. 6. 1945

Der Befehl Nr. 2 der SMAD ermöglicht die Bildung und Tätigkeit antifaschistischer Parteien und freier Gewerkschaften in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin.

    

26. 6. 1945

Gründung der UNO. Vertreter von 51 Staaten unterzeichnen in San Francisco die Charta der Vereinten Nationen.

    

17.7. bis
2.8.45

Potsdamer Konferenz. Während einer Sitzung in Cecilienhof - am 24. Juli - wird Stalin von Präsident Trumen beiläufig über die Auswirkungen der in Amerika getesteten Atombombe unterrichtet.

Noch während der Konferenz tritt der in der Berliner Deklaration vorgesehene Alliierte Kontrollrat in Berlin zu seiner ersten Sitzung zusammen. Dem Rat der Oberbefehlshaber der vier Besatzungsmächte obliegt die oberste Regierungsgewalt in Deutschland; die Ausübung dieser Machtbefugnis wird jedoch dadurch behindert, daß das Gremium an einstimmige Beschlüsse gebunden ist.

Die großen Drei   

Churchill, Truman und Stalin
auf der Potsdamer Konferenz
im Juli 1945

 

6. 8. 1945

 

Hiroshima wird von einer amerikanischen Atombombe verwüstet; drei Tage später wird eine zweite über Nagasaki abgeworfen.

   

2. 9. 1945 Unterzeichnung der Kapitulation Japans.

    

10. 9. bis
2. 10. 1945
Erste Konferenz des Rates der Außenminister in London
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