11. 1. 1957 |
Gegen Unruhen und Arbeiterdemonstrationen in Ungarn
werden erneut sowjetische Panzer eingesetzt.
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31. 1. 1957 |
Bundesaußenminister
v. Brentano gibt eine Regierungserklärung vor dem
Bundestag ab; sie enthält eine ausdrückliche Bezugnahme
auf den völkerrechtlichen
Fortbestand der Grenzen von 1937
und die erneute Festlegung, "daß das deutsche
Volk die Oder-Neiße-Linie nicht als gegenwärtige
oder künftige Grenze Deutschlands akzeptieren kann";
eine Lösung dieser Frage strebe es jedoch ausschließlich
auf dem Verhandlungswege und keinesfalls mit Gewalt
an.
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Brentano bei der Vereidigung
vor dem Deutschen Bundestag |
25. 2. 1957 |
General
Norstad, NATO-Oberbefehlshaber in Europa, fordert eine Bewaffnung
der Bundeswehr mit Atomwaffen.
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9. 3. 1957 |
Präsident
Eisenhower gibt eine Erklärung zur Nahost-Politik
der US-Regierung ab (Nahostdoktrin).
In der politischen Grundsatzerklärung wird
die Bereitschaft der USA zur Abwehr kommunistischer Aggressionen im Nahen Osten
festgeschrieben; den arabischen Staaten wird Unterstützung mit allen militärischen und
wirtschaftlichen Mitteln zugesichert, sofern diese es wünschen. Lybien, Libanon, Irak,
Türkei, Iran, Saudi-Arabien, Afghanistan und Pakistan sprechen sich für die Doktrin aus;
die USA treten daraufhin dem Militärausschuß des Bagdad-Pakts bei.
In Ostberlin werden Wolfgang Harich,
Bernhard Steinberger und Manfred Hertwig wegen "Bildung einer konspirativen
staatsfeindlichen Gruppe" zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt; gegen die der selben
Vergehen bezichtigten Walter Janka, Heinz Zöger, Gustav Just und Richard Wolff werden im
Juli des Jahres ebenfalls Zuchthausstrafen verhängt.
Nach der von Chruschtschow eingeleiteten
Entstalinisierung beginnt auch in der DDR ein intellektuelles "Tauwetter". In
diesem Zusammenhang scheint es einer Gruppe um den Philisophen Wolfgang Harich möglich,
Ideen zu einer innerparteilichen Opposition und zu einer Konzeption vom besonderen
deutschen Weg zum Sozialismus vorzuschlagen. Nach den Ereignissen in Ungarn reagiert die
Partei jedoch mit den üblichen Säuberungsmaßnahmen auf solche Reformvorschläge. Die
Urteile gegen die Harich-Gruppe signalisieren ein Ende des "Tauwetters"; es
folgen im Herbst 1957 eine ideologische Kampagne gegen "Revisionismus" und im
Dezember eine Verschärfung einschlägiger Strafgesetze.
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25.3.57 |
Die
Römischen Verträge über
die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, die zum
1. Januar 1958 in Kraft treten sollen, werden unterzeichnet.
Die Vertragsunterzeichnung bedeutet einen
wichtigen Schritt über die Montanunion hinaus in Richtung auf ein wirtschaftlich geeintes
Europa. In Rom werden von Frankreich, Italien, den Benelux-Staaten und der Bundesrepublik
nach langen Vorbereitungen zwei Verträge unterschrieben: ein "Vertrag über die
Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft" (EURATOM) und ein "Vertrag über
die Gründung der Europäischen Wirtschaftgemeinschaft" (EWG). Im EWG-Vertrag wird in
Artikel 2 der Gemeinschaft u.a. zur Aufgabe gemacht, "durch die Errichtung eines
gemeinsamen Marktes und die schrittweise Annäherung der Wirtschaftspolitik der
Mitgliedstaaten eine harmonische Entwicklung des Wirtschaftslebens innerhalb der
Gemeinschaft ... und engere Beziehungen zwischen den Staaten zu fördern".
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Vertreter westeuropäischer
Regierungen bei der
Unterzeichnung der
EWG-Verträge in Rom |
1. 4. 1957 |
Generalleutnant
Hans Speidel tritt sein Amt als Befehlshaber der
NATO-Landstreitkräfte in Europa-Mitte an. Am selben
Tag rücken die ersten
10 000 Wehrplichtigen des Jahrgangs 1937
in Kasernen der Bundeswehr ein.
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3. 4. 1957 |
Bundeskanzler Adenauer
erklärt, die Bundeswehr könnte auf taktische Atomwaffen nicht verzichten.
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12. 4. 1957 |
Achtzehn
führende deutsche Atomwissenschaftler legen das
"Göttinger Manifest"
vor, das sich gegen eine Bewaffnung der Bundeswehr
mit Atomwaffen wendet.
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Einige Verfasser des "Göttinger Manifest": Carl Friedrich von Weizsäcker
Otto Hahn, Walter Gerlach und Werner Heisenberg (v.l.n.r.)
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23. bis
30. 5. 1957 |
USA-Besuch
von Bundeskanzler Adenauer;
am 28. Mai geben US-Präsident Eisenhower und der
Kanzler eine gemeinsame Erklärung zur Verteidigungsbereitschaft
der NATO ab.
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29. 7. 1957 |
Die
Botschafter der drei Westmächte und Bundesaußenminister
v. Brentano unterzeichnen die "Berliner Erklärung",
ein Zwölf-Punkte-Programm über die gemeinsame Politik
für eine Wiedervereinigung Deutschlands.
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15. 9. 1957 |
Wahlen zum dritten Deutschen
Bundestag
Mit einem Wahlkampf unter der Parole
"Keine Experimente!" gelingt es den Unionsparteien unter Konrad Adenauer, eine
absolute Mehrheit zu erhalten. Der dritte Deutsche Bundestag konstituiert sich am 15.
Oktober in Berlin; im Kabinett von Bundeskanzler Adenauer stellt die CDU 11, die CSU 4 und
die DP 2 Minister.
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3. 10. 1957 |
Vor
der UNO schlägt der polnische Außenminister Rapacki
eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa
vor.
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4. 10. 1957 |
Erster Sputnik-Start in der UdSSR
Vor allem in den USA, aber auch in
Westeuropa löst dieser unerwartete Leistungsnachweis der sowjetischen Weltraumforschung
und -technik einen Schock aus. Nachdem die UdSSR schon beim Bau der Atombombe schneller
aufgeholt hat, als man in Amerika für möglich halten mochte, verblüfft sie nun erneut
durch einen vermeintlichen technologischen Vorsprung. In Reaktion darauf regt sich im
Westen das Bedürfnis nach einer Atempause; die Bereitschaft zu einer
"Burgfriedenpolitik" steigt zeitweilig.
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Nachbildung einer Rakete
in einem Demonstrationszug,
womit der Sputnik-Start in der
UdSSR verherrlicht
werden soll. |
19. 10. 1957 |
Die
erste Anwendung der "Hallstein-Doktrin" führt zum Abruch der diplomatischen Beziehungen zu
Jugoslawien.
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1. 11. 1957 |
An
der Spitze des Ministeriums für Staatssicherheit
der DDR wird Ernst Wollweber durch Erich
Mielke abgelöst.
Mit der gelungenen Kaltstellung der
innerparteilichen Oppositionsgruppe um Karl Schirdewan und Ernst Wollweber ist die
Machtstellung von Walter Ulbricht als Erster Sekretär des Zentralkommitees der SED
gesichert; bis 1971 bleibt Ulbricht in dieser Position unangefochten.
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16. bis
19. 12. 1957 |
Die
NATO-Gipfelkonferenz beschließt eine Modernisierung
der westlichen Verteidigung.
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