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1. 1. 1962

Die Bundeswehr beginnt den "Ballonversand" von Flugblättern und "hochwertigen" Lizenznachdrucken in die DDR, der erst 1972 wieder eingestellt wird.

In der Neujahrsansprache rechtfertigt der Vorsitzende des Staatsrates der DDR die Errichtung des "antifaschistischen Schutzwalles".

            

17. 1. 1962

Bundeskanzler Adenauer gibt eine Regierungserklärung zur EWG-Agrarpolitik ab.

Kurz zuvor hat der EWG-Ministerrat in Brüssel beschlossen, vom 1. Juli 1962 an bis 31. Dezember 1969 schrittweise einen Gemeinsamen Agrarmarkt aufzubauen. Ziel ist es, innerhalb des Gemeinsamen Agrarmarktes alle Landwirte an der allgemeinen Einkommensentwicklung zu beteiligen und die Bevölkerung mit guten und preiswerten Lebensmitteln zu versorgen. Der Bundeskanzler würdigt die Brüsseler Beschlüsse und den damit eingeleiteten Übergang zur zweiten Stufe des Gemeinsamen Marktes als eines der wichtigsten Ereignisse der letzten Jahrhunderte.

            

24. 1. 1962

Die Volkskammer der DDR beschließt das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht.

                    

28. 2. 1962

Die Regierung der USA schlägt vor, eine internationale Behörde zur Überwachung des freien Zugangs nach Westberlin zu schaffen.

              

22. 3. 1962

DDR-Außenminister Winzer erklärt, Bürger Westberlins benötigen künftig für Reisen durch die DDR Reisevisa.

             

6. 6. 1962

Bundeskanzler Adenauer schlägt der Regierung der UdSSR einen zehnjährigen "Burgfrieden" vor, unter der Bedingung, daß den Menschen in der DDR Erleichterungen zugestanden werden.

              

17. 6. 1962

Vom IV. Nationalkongreß der Nationalen Front der DDR wird ein "Nationales Dokument" zur Koexistenz und Konföderation zweier deutscher Staaten verabschiedet: "Die geschichtliche Aufgabe der Deutschen Demokratischen Republik und die Zukunft Deutschlands".

In dem Dokument, das schon im März des Jahres beschlossen wurde, heißt es: "Die Deutsche Demokratische Republik würde sich am deutschen Volk und seiner Zukunft versündigen, wenn sie sich bei der Erfüllung ihrer historischen Mission von der Entwicklung der Klassenkämpfe und dem Tempo des Verfalls der kapitalistischen-imperialistischen Herrschaft in Westdeutschland abhängig machen wollte".

              

19. 6. 1962

An der Grenze in Berlin wird mit der Errichtung einer zweiten Sperrmauer und der Anlage eines "Todesstreifens" begonnen.

                   

17. 8. 1962

Peter Fechter, ein achtzehnjähriger Bauarbeiter aus Ostberlin, wird bei einem Fluchtversuch an der Mauer angeschossen und verblutet.

Am folgenden Tag kommt es zu Protestdemonstrationen in Westberlin. Die Bundesregierung erklärt am 20. August, eine Flucht über die Berliner Mauer sei keine Grenzverletzung im Sinne des Völkerrechts; folglich würden diejenigen, die eine solche Flucht verhindern, in der Bundesrepublik belangt werden.
                               

Kränze an der Mauer         

Gedenkstätte für den
bei einem Fluchtversuch
getöteten Peter Fechner
an der Mauer in Kreuzberg

22. 8. 1962

Die Regierung der Sowjetunion löst die Kommandantur in Berlin auf; der Generalmajor der NVA Poppe wird zum Stadtkommandanten von Ostberlin ernannt.

                   

29. 8. bis
9. 9. 1962

Staatsbesuch des französischen Staatspräsidenten De Gaulle in der Bundesrepublik

Auf den herzlichen Empfang durch die Bevölkerung antwortet De Gaulle während einer Rede vor der Jugend in Ludwigsburg am 9. September; in deutscher Sprache betont er "die Würdigung und das Vertauen, die ich für Ihr großes Volk, jawohl, das deutsche Volk hege".
                              

Kathedrale Reims             

Präsident De Gaulle
und Bundeskanzler
Adenauer im Juli 1962
in der Kathedrale von Reims

                       

25. 9. 1962

In New York überreicht eine Delegation des "Kuratoriums Unteilbares Deutschland" dem Direktor der UN-Menschenrechtskommision eine Beschwerde wegen der Verletzung der Menschenrechte an den Grenzen der DDR.

                   

18. bis     28. 10. 1962

Kuba-Krise - Der sowjetische Versuch, Atomwaffen auf Kuba zu stationieren, wird im letzten Moment abgebrochen.

Nachdem die USA Beweise dafür haben, das auf Kuba Abschußrampen für sowjetische Mittelstreckenraketen errichtet werden, erklärt Präsident Kennedy am 22. Oktober, der Aufbau eines sowjetischen Raketenstützpunktes auf Kuba bedeute eine schwerwiegende Veränderung in der Verteilung strategischer Waffen und somit eine Bedrohung des Friedens; er mobilisiert Truppen und verhängt eine Seeblockade gegen sowjetische Schiffe, die Kurs auf Kuba halten. Die Sowjetunion erklärt sich dann am 26. Oktober zur Aufgabe des Raketenstützpunktes auf Kuba bereit.

Wachpostenidyll    

Wachtposten an
der kubanischen Küste

26. 10. 1962

"Spiegel-Affaire" - Auf Antrag der Bundesanwaltschft werden die Redaktionsräume des Spiegel durchsucht, sein Herausgeber Augstein, der Verlagsdirektor und mehrere leitende Redakteure unter dem Verdacht des Landesverrats aufgrund einer Veröffentlichung über die Bundeswehr verhaftet.

Auf Drängen der SPD befaßt sich Anfang November der Bundestag mit der "Spiegel-Affaire"; Bundeskanzler Adenauer spricht von einem "Abgrund von Landesverrat"! Bundesverteidigungsminister Strauß muß zugeben, an der Verhaftung des Spiegel-Redakteurs Ahlers in Spanien beteiligt zu sein. Durch den Rücktritt der fünf FDP-Minister, die eine Zusammenarbeit mit Strauß im Kabinet ablehnen, kommt es schließlich Anfang Dezember zu einer Regierungsumbildung. Strauß erklärt am 30. November, er wolle einem Kabinet Adenauer nicht mehr angehören. Am 13. Mai 1965 lehnt es der Bundesgerichtshof ab, gegen Conrad Ahlers und Rolf Augstein das Hauptverfahren zu eröffnen.

               

13. 12. 1962

Nach vollzogener Regierungsumbildung stellt Bundeskanzler Adenauer das wiederum unter Beteiligung der FDP zustandegekommene Kabinett vor.

                

18. 12. 1962

Auf Empfehlung des ständigen NATO-Rates verhängt die Bundesregierung gegenüber der UdSSR und anderen Ostblockstaaten ein Embargo für - als strategisch wichtig eingeschätze - Großstahlrohre für Öl-Pipelines.

Das am 18. März 1963 rückwirkend in Kraft tretende "Röhren-Embargo" unterbindet die Ausfuhr von 163000 Tonnen Großröhren, die schon im Vorjahr zwischen deutschen Firmen und der UdSSR fest vereinbart worden war; die Regierung der Sowjetunion bezeichnet daraufhin in einer Note das Embargo als Völkerrechtsbruch.

                                       

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