14. 2. 1958 |
Eine
erweiterte Fassung des Rapacki-Plans
wird vorgelegt. Die atomwaffenfreie Zone soll danach
Polen, die CSSR, die DDR und die Bundesrepublik
umfassen.
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19. 3. 1958 |
Bundeskanzler
Adenauer schlägt der sowjetischen Regierung vor,
der DDR den Status Österreichs zu geben.
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20. bis
25. 3. 1958 |
Bundestagsdebatte über
Atombewaffnung und Deutschlandfrage
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Informationsstand
der Atomrüstungsgegner
in der Münchner Innestadt |
23. 3. 1958 |
Der
"Arbeitsausschuß Kampf dem Atomtod" eröffnet
in Frankfurt eine Reihe von Kundgebungen und Protestversammlungen.
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Kundgebung gegen
Atomrüstung am
15.4.1958 in Westberlin |
25. bis
28. 4. 1958 |
Während
eines Besuches des stellvertretenden sowjetischen
Ministerpräsidenten Mikojan in Bonn werden ein Handels-
und ein Konsularabkommen unterzeichnet.
Die Regierung der Sowjetunion ist schon
lange an der vertraglichen Regelung der Handelsbeziehungen zur Bundesrepublik
interessiert, doch blockiert Bundeskanzler Adenauer gemäß der "Politik der
Stärke" zunächst feste Vereinbarungen; erst westlicher Druck veranlaßt ihn zum
Einlenken. Im Verlauf der Gespräche kommen auch die sowjetische Besorgnis über die
atomare Bewaffnung der Bundeswehr sowie Adenauers Vorschlag, der DDR den Status
Österreichs zu geben, zur Sprache. In diesen Fragen ergibt sich jedoch keinerlei
Übereinstimmung.
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2. 5. 1958 |
Bundeskanzler
Adenauer bezeichnet die von der SPD angekündigten
Volksbefragungen zur Atomrüstung als verfassungswidrig
und kündigt eine Verfassungklage an.
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31. 5. 1958 |
Die Sowjetregierung bricht
die in Moskau geführten diplomatischen Vorgespräche über eine Gipfelkonferenz einseitig
ab, da sie keine Aussicht erkennt, hinsichtlich der Annahme des Papacki-Plans oder einer
Legitimierung der DDR etwas erreichen zu können.
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10. bis
16. 7. 1958 |
V. Parteitag der SED in Ostberlin
Eine Rede von Walter Ulbricht wird zum
Parteitagsbeschluß erhoben; darin wird als "ökonomische Hauptaufgabe"
gefordert, es sei die Überlegenheit über das kapitalistische System zu beweisen und die
Bundesrepublik im Pro-Kopf-Verbrauch der Bevölkerung zu überholen; weiterhin werden
darin die "Grundsätze der sozialistischen Moral und Ethik" verkündet.
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30. 7. 1958 |
Das
Bundesverfassungsgericht entscheidet, daß das Hamburger
Gesetz vom 9. Mai 1958 sowie einige in hessischen
Gemeinden gefaßte Beschlüsse zur Durchführung einer
Volksbefragung über Atomrüstung nichtig sind, da
Angelegenheiten der Verteidigung in die Zuständigkeit
des Bundes fallen.
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18. 8. 1958 |
Der
bisherige Bagdad-Pakt wird in den CENTO-Pakt (Central
Treaty Organization) umgewandelt.
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29. 8. 1958 |
Mit
Bildung von Volkskommunen in China wird der Prozeß
der Kollektivierung zu Ende gebracht.
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4. 9. 1958 |
Die
Regierung der DDR sendet Noten an die vier Großmächte
zur Frage der Vorbereitung eines Friedensvertrages
mit Deutschland.
Auch nach dem V.
Parteitag der SED wird die Wiederherstellung der deutschen Einheit ins Zentrum der
Agitation der Parteiführung gestellt. Der schon 1957 ins Gespräch gebrachte Plan einer
Konföderation beider deutscher Staaten unter der Verwaltung eines paritätisch
zusammengesetzen Gesamtdeutschen Rates wird jedoch schon Anfang des Jahres von der
Bundesregierung schroff zurückgewiesen; sie macht wiederum freie Wahlen zur
Grundsvoraussetzung einer Einigung. Nach dieser Abweisung spricht es für das
Selbstbewußsein der DDR-Führung, daß sie sich mit ihren Vorstellungen zur Deutschen
Frage nun direkt an die Regierungen der vier Mächte wendet.
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22. 9. 1958 |
Chruschtschow-Interview
in der Prawda, worin er Frankreich vor einer leichtfertigen
Freundschaft mit seinem militaristischen und revanchistischen
Nachbarn warnt.
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9. 10. 1958 |
In
einem Chruschtschow-Interview mit Walter Lippmann
wird vor einer atomar aufgrüsteten Bundesrepublik,
die sich erneut gegen den Westen richten könnte,
gewarnt.
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20. bis
23. 10. 1958 |
Staatsbesuch
des Bundespäsidenten Heuss in Großbritannien; er
wird von der Königin Elisabeth II. in Buckingham
Palace empfangen.
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27. 10. 1958 |
Walter
Ulbricht erhebt während einer Kundgebung im Ostberliner
Friedrichstadtpalast den Anspruch, Berlin liege
auf dem Territorium der DDR und sei ein Teil ihres
Hoheitsgebietes.
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4. 11. 1958 |
Das
Politbüro des ZK der SED erklärt in einem Kommunique
zu Fragen der Versorgung und des Handels, "ökonomische
Hauptaufgabe" sei, Westdeutschland bis 1961
zu überholen.
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10. 11. 1958 |
In
einer Rede auf einem sowjetisch-polnischen Freundschaftstreffen
in Moskau beschuldigt Chruschtschow die Westmächte,
das Potsdamer Abkommen in allen wesentlichen Punkten
gebrochen zu haben und kündigt an, die Sowjetunion
werde den Viermächtestatus von Berlin aufheben;
er bezeichnet Berlin als Hauptstadt der DDR.
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29. 11. 1958 |
Der französische
Staatspräsdident De Gaulle besucht die Bundesrepublik. Der kurze
Aufenthalt De Gaulles in Bad Kreuznach ist ein Gegenbesuch, der der Fortsetzung von
Gesprächen über wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit im Rahmen der EWG dient;
vorausgegangen war ihm eine erste persönliche Begegnung zwischen Adenauer und De Gaulle
auf dessen Landsitz in Colombey-les-deux-Eglises während eines Frankreich-Besuchs des
Bundeskanzlers am 14. und 15. September des Jahres. Während dieser beiden Treffen werden
die entscheidenden Bedingungen geklärt, die als Voraussetzung der deutsch-französischen
Aussöhnung und Freundschaft einzuhalten sind.
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27. 11. 1958 |
Die
sowjetische Regierung kündigt in gleichlautenden
Noten an die drei Westmächte, die Bundesrepublik
und die DDR den Viermächtestatus Berlins auf; sie
schlägt die Umwandlung West-Berlins in eine "entmiliarisierte
freie Stadt" vor und räumt eine frist von sechs
Monaten für Verhandlungen an (Chruschtschow-Ultimatum).
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Adenauer
und der
Regierende Bürgermeister
Brandt nehmen Stellung
zu Chruschtschows
Berlin-Ultimatum |
1. 12. 1958 |
Die
Justizverwaltungen der Länder der Bundesrepublik
errichten in Ludwigsburg die "Zentrale Stelle
zur Verfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen".
Nachdem sich im Verlauf des Ulmer
Einsatzgruppen-Prozesses 1958 herausgestellt hat, daß es für zahlreiche Verbrechen, die
außerhalb der eigentlichen Kriegshandlungen begangen wurden, bisher keine juristische
Erfassung gab, soll diese Vorermittlungsinstanz insbesondere solche Gewalttaten an Juden
und anderen Zivilpersonen aufspüren. Durch die Arbeit der zentralen Ermittlungsbehörde
werden Verfahren wie der Frankfurter Ausschwitz-Prozeß und der
Düsseldorfer-Maidanek-Prozeß ermöglicht. Dennoch zeigen sowohl die späteren
Verjährungsdebatten im Bundestag wie die von bundesdeutschen Gerichten ergangenen Urteile
und Strafmessungen, daß gerade die grauenvollen Relikte der NS-Vergangenheit politisch
wie juristisch nur unzureichend bewältigt werden können.
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31. 12. 1958 |
Die
Westmächte lehnen die einseitige Aufkündigung des
Viermächtestatus von Berlin ab,
erklären sich jedoch bereit, über die Stadt im Zusammenhang
mit der Deutschlandfrage und dem Problem der europäischen
Sicherheit zu verhandeln.
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