Bezeichnend für
den Lebenslauf eines westdeutschen Arbeitnehmers und Angestellten
ist die oft jahrzehntelange Zugehörigkeit zu einem Betrieb
oder zu einer Firma. Der Eintritt ins Rentenalter wird nach 40
oder 50 Jahren der Berufstätigkeit insbesondere von den Männern
oftmals als "Rentenschock" erlebt.
Lag das Rentenalter um 1900 bei 70 Jahren,
so hat sich die Altersgrenze heute im Normalfall auf 65 Jahre
bei den Männern und 60 Jahre bei den Frauen vorverlagert.
Die Einführung des Vorruhestandes oder der sogenannten flexiblen
Altersgrenze sind nur einige Beispiele für die Möglichkeit
einer vorzeitigen Beendigung des Berufslebens. Allerdings ist
eine Beschäftigung über das Rentenalter hin aus in der
Bundesrepublik nur in Ausnahmefällen möglich.
Das Ausscheiden
aus dem Berufsleben stellt sich inzwischen für die meisten
als der Beginn einer neuen, in der Regel noch etliche Lebensjahre
umfassende Lebensphase dar, für die der Einzelne zugleich
neue Inhalte und Aufgaben finden muß. Dies betrifft mittlerweile
eine große Gruppe der Bevölkerung: Vom Ersten Weltkrieg
bis 1989 hat sich der Anteil der über 65jährigen in
der Bevölkerung von 5 auf 15 Prozent erhöht.