Der Tod war in der Ideologie der Nationalsozialisten eine mit
Pathos erfüllte Größe. Der Eid, bis in den Tod
zu kämpfen, war für den Soldaten eine geläufige,
eingeübte Formel, und die Führer des NS-Regimes haben
von Anfang an den Tod als letzten Beweis für die Hingabe
an den Nationalsozialismus gefordert. Unbedingter Glaube und Gehorsam
durften keine Grenzen von Einsatz- und Opferbereitschaft kennen.
Gemessen an der
Sicherung und Ausdehnung des nationalsozialistischen Staates war
der Tod des Einzelnen unerheblich. Leben und Sterben waren Diensterfüllung
am Ganzen.
Der hier dokumentierte
Tod der Soldaten steht exemplarisch für die Verherrlichung
des Todes durch den NS-Staatsapparat. Obwohl das Töten und
Sterben der Soldaten im Krieg eine äußerst brutale
und schockierende Angelegenheit war, wurde ihr Tod als "Heldentod
fürs Vaterland" und damit zum letzten Zweck des Soldatenlebens
verklärt. Der Krieg beendete massenhaft das Leben der Menschen
vorzeitig und nahm ihnen die Möglichkeit, die Stationen eines
normalen Lebens zu absolvieren.