Im Oktober 1817 demonstrierten
auf der Wartburg rund 500 Burschenschaftler für einen deutschen
Nationalstaat. Auf Drängen des österreichischen Staatskanzlers
Metternich nahmen die 39 deutschen Bundesstaaten die Ermordung des
Dichters Kotzebue 1819 zum Anlaß, die Burschenschaften zu verbieten
und gegen alle "demagogischen Umtriebe" vorzugehen. Mit
der französischen Julirevolution von 1830 verstärkte sich
auch in Deutschland die Forderung nach nationaler Einheit und liberalen
Verfassungen. Im Mai 1832 versammelten sich rund 20000 Männer
und Frauen vor der Schloßruine bei Hambach und unterstrichen
ihren Wunsch nach "Deutschlands Wiedergeburt". Daraufhin
verbot der Deutsche Bund die "deutschen" Farben Schwarz-Rot-Gold
und schuf eine Bundeszentralbehörde "zur Feststellung und
Untersuchung revolutionärer Umtriebe". Der staatlichen Verfolgung
entzogen sich viele Oppositionelle im Vormärz durch Emigration,
vor allem nach Frankreich und in die Schweiz. In Lausanne gründeten
Demokraten aus Italien, Deutschland und Polen 1834 das "Junge
Europa", eine Bewegung, die sich für eine "conföderierte
europäische Republik" einsetzte. Bismarck, der sich 1832
an der Göttinger Universität immatrikulierte, stand diesen
Bestrebungen fern. |