Der Sozialismus definierte den Menschen über die Arbeit,
durch die er erst zum Menschen werde. Die Arbeit fand im Kollektiv
statt; und ebenso wurde das Kollektiv für besondere Leistungen
ausgezeichnet. Brigaden kämpften im "sozialistischen
Wettbewerb" um den Titel "Kollektiv der sozialistischen
Arbeit". Die Fülle der Ehrungen erscheint bisweilen
inflationär, doch da auch die Verbesserung der Lebensqualität
daran hing, hatte das Auszeichnungswesen für die meisten
eine nicht unerhebliche Bedeutung. Mit den Auszeichnungen gingen
verbesserte Chancen für den Erhalt eines bevorzugten Ferienplatzes,
eine neue Wohnung etc. einher.
Arbeitsplätze wurden in der DDR nicht
oft und nicht leicht gewechselt; häufiger Stellenwechsel
wurde eher negativ bewertet. 20- bis 30jährige Berufsjubiläen
waren auch bei Personen im mittleren Alter keine Seltenheit