Schon im Kindergarten waren die Kinder auf ihre Mitgliedschaft
bei den Jungen Pionieren vorbereitet worden, die dann nach Eintritt
in die Schule durch ein feierliches Gelöbnis bekräftigt
wurde. 1981 waren 1,6 Mio. Kinder im Alter von sechs bis dreizehn
Jahren Mitglieder der der FDJ unterstellten "Pionierorganisation
Ernst Thälmann", die sich aus den Jungpionieren (Sechs-
bis Zehnjährige) und den Thälmannpionieren (Zehn- bis
Dreizehnjährige) zusammensetzte; das sind 98 Prozent aller
Schulkinder.
Ziel dieser Massenorganisation,
die auf den Traditionen der Kinderorganisation der KPD beruhte
und seit 1952 den Namen "Ernst Thälmann" trug,
war es, die Heranwachsenden zu "jungen Sozialisten"
zu erziehen. Das geschah durch vielfältige Aktivitäten,
vom wöchentlichen Pioniernachmittag über gemeinsam zu
bewältigende "Pionieraufträge" (Altmaterialsammlung,
Versorgung alter Menschen, Pflege kommunaler Anlagen etc.) bis
hin zu großen Pioniertreffen. Das geregelte Leben in der
Organisation (der Mittwochnachmittag war der Pioniernachmittag)
prägte den Alltag der Kinder.