Am 1. November 1936, nur wenige Wochen nach dem deutsch-italienischen Eingreifen im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten von Francisco Franco, sprach Benito Mussolini in Mailand zum ersten Mal von der "Achse Berlin-Rom". Adolf Hitler hatte bereits in den drei Jahren zuvor eine engere Verbindung mit dem faschistischen Italien angestrebt, um die außenpolitische Isolation Deutschlands zu überwinden und um einen Verbündeten für seine aggressive Außenpolitik zu finden. Die "Achse Berlin-Rom" meinte bis 1939 eine gradlinige Annäherung beider Staaten hinsichtlich einer antikommunistischen Politik sowie der jeweiligen Expansionsinteressen und fand im "Stahlpakt", dem militärisch-wirtschaftlichen Bündnis vom Mai 1939, ihren stärksten Ausdruck.
Der Wandbehang veranschaulicht die "Achse" zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien. Er entstand, wohl in größerer Auflage, zwischen 1936 und 1939. Berlin wird durch das Brandenburger Tor repräsentiert, Rom durch das Monumento Nazionale Vittorio Emanuele. Beide Bauwerke sind perspektivisch einander zugewandt. Die symmetrische Achse zwischen Rom und Berlin bildet ein mit Fascis und Hakenkreuz dekorierter korinthischer Pilaster, dessen Sockel drei Medaillons zieren. Sie zeigen sinnstiftende Elemente des Nationalsozialismus und des Faschismus: rechts Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage und des "Meistersingers" Hans Sachs - Inbegriff "deutscher" Kunst und Kultur, links Neapel als Ausgangsort des "Marsches auf Rom" (Oktober 1922) und vermutlich Athene als Rückgriff auf die Antike. Dazwischen ein Abschnitt der Reichsautobahn als Raumachse, die die beiden Mächte verbinden sollte.
Im Zweiten Weltkrieg unterstützte Deutschland den Verbündeten Italien militärisch im Rahmen des Balkanfeldzugs und des Afrikafeldzugs. Der Dreimächtepakt vom 27. September 1940 erweiterte die "Achse" um Tokio. Als Achsenmächte wurden im Krieg schließlich alle Verbündeten des Deutschen Reichs - Italien, Japan, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Bulgarien, Slowakei, Finnland - bezeichnet.