Nach dem erfolgreichen Durchbruch zur Piave in Italien und dem Friedensschluss von Brest-Litowsk mit Russland wollte die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) im Frühjahr 1918 mit einer kriegsentscheidenden Großoffensive an der Westfront den Krieg gewinnen. Durch die Konzentrierung aller verfügbaren Kräfte im Westen erlangten die Mittelmächte dort nach vier Jahren erstmals wieder eine zahlenmäßige Überlegenheit. Der deutsche Vormarsch begann am 21. März 1918 unter dem Decknamen "Michael" am 70 Kilometer breiten Frontabschnitt zwischen Arras und La Fère mit insgesamt 71 Divisionen. Das strategische Ziel waren die Eroberung von Amiens und die Trennung der britischen und französischen Verbände. Die Einnahme von Amiens scheiterte jedoch. Mit einer weiteren Offensive ab dem 9. April und der Erstürmung des Kemmelbergs wollte die OHL dann kurz darauf doch noch den entscheidenden Sieg erringen.
Die deutliche Überlegenheit der deutschen Artillerie ermöglichte der Infanterie einen raschen Vormarsch durch die ersten Frontlinien, an einigen Stellen gelangen bis zu 50 Kilometern tiefe Durchbrüche. Mit Ferngeschützen wurde Paris unter Artilleriefeuer genommen. Nach etwa einer Woche kam die Offensive jedoch infolge zunehmender Erschöpfung zum Stehen. Ein zweiter Angriff ab dem 6. April zwischen La Fère und dem Oise-Aisne-Kanal wurde von einsetzenden Gegenangriffen gestoppt. Die Deutschen hatten im Laufe ihrer Offensive die alliierten Einheiten stark zurückdrängen können und etwa 90.000 Gefangene gemacht sowie 1.200 Geschütze erbeutet. Die Einnahme von Amiens war jedoch gescheitert, die am weitesten vorgerückten Truppen waren 17 Kilometer vor der Stadt zum Halt gezwungen.
Nachdem die deutsche Großoffensive in der Picardie trotz ihrer Anfangserfolge steckengeblieben war, wollte General Erich Ludendorff mit einem zweiten Anlauf die Offensive doch noch zum Erfolg bringen. Für diese Operation ”Georgette” wurden 29 Divisionen mit über 2.200 Geschützen und etwa 500 Flugzeugen bereitgestellt. Am 9. April 1918 begann zwischen Armentières und La Bassée der erneute Vormarsch gegen den von britischen und kleineren portugiesischen Verbänden gehaltenen Nordflügel, der vom alliierten Südflügel abgeschnitten werden sollte. Die Deutschen drängten die britischen und portugiesischen Einheiten zwar bis zur Lys zurück, konnten sie aber nicht auf die Kanalhäfen zurückwerfen. Während die 4. Armee große Geländegewinne nordwestlich der Lys erzielte, gelang der 6. Armee am 11. April 1918 die Eroberung von Armentières. Mit der Erstürmung des seit Kriegsbeginn umkämpften Kemmelbergs bei Ypern gelang den Deutschen zwar zwei Wochen später die Einnahme eines Höhenzuges, dessen Verlust bei den Alliierten Sorge vor einem weiteren Vormarsch der Deutschen auslöste, doch der größer werdende Frontbogen verschlechterte die Nachschubversorgung für die deutschen Verbände erheblich. Als sich der Widerstand der Briten nach dem Eintreffen französischer Hilfstruppen verfestigte, verebbte die deutsche Offensive nach einem letzten Angriff in Richtung Amiens. Alle Anstrengungen für einen weiteren Vormarsch wurden zunächst aufgegeben.
Um bessere Voraussetzungen für die nächste Offensive zu schaffen, griffen die Deutschen am 27. Mai 1918 am südlichen Frontbogen zwischen Soissons und Reims die französischen Truppen am Chemin des Dames an. Mit dem Angriff auf diesen 30 Kilometer langen Höhenzug zwischen Aisne und Ailette sollten die Franzosen veranlasst werden, Truppen aus dem Norden abzuziehen und sie am Chemin des Dames einzusetzen. Für die Operation zog die OHL 38 Divisionen mit über 5.200 Geschützen zusammen, denen 21 französische Divisionen mit rund 1.400 Geschützen gegenüberstanden. Nach einer Kombination aus Trommelfeuer und Gasangriff konnte die deutsche Infanterie den Chemin des Dames erobern.
Der schnelle deutsche Sieg an dem bisher erfolgreich verteidigten Höhenzug war für die Franzosen ein Schock. Die zurückweichende Front der Franzosen zwischen Reims und Compiègne bot den deutschen Einheiten die Möglichkeit, über die Aisne weiter auf Paris vorzurücken. Am 29. Mai wurde Soissons erobert, einen Tag später erreichten die Deutschen zwischen Dormans und Châteu-Thierry die Marne. Seit der Marne-Schlacht 1914 standen die Deutschen nicht mehr so nahe vor Paris. Dementsprechend herrschte in der französischen Hauptstadt Panikstimmung, die Regierung verließ Paris. Der alliierte Oberbefehlshaber Ferdinand Foch war jedoch überzeugt, dass die deutsche Offensive sich totlaufen würde, und verzichtete darauf, zusätzliche Truppen von der Front in Flandern abzuziehen. Die physische Erschöpfung der deutschen Soldaten, mangelhafte Nachschub- und Reserveversorgung sowie der fehlende Anschluss der Artillerie an die schnell vorrückende Infanterie brachten den Vormarsch relativ schnell zum Erliegen. Zwar konnten die Deutschen große Geländegewinne und umfangreiche Kriegsbeute verzeichnen, aber die Hoffnungen auf einen entscheidenden Sieg hatten sich wieder einmal zerschlagen.