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Tanks (Panzer)

Die Abbildung eines Miniaturmodells aus Blech repräsentiert eine der neuen Waffen des Ersten Weltkrieges: den Panzer. Am 20. Februar 1915 gründete Winston Churchill, First Lord of the Admiralty, das Landships Committee. Ziel dieser Kommission aus Marineoffizieren, Ingenieuren und Politikern war es, ein gepanzertes geländegängiges Fahrzeug zu entwickeln, das unter Beschuss liegendes Gebiet überwinden und befestigte gegnerische Stellungen ausschalten konnte. Dadurch hoffte die britische Armeeführung, wieder Bewegung in den zum Schützengrabenkampf erstarrten Krieg zu bringen. Das Projekt unterlag strengster Geheimhaltung. Zur Tarnung sprach man davon, das Unternehmen würde Wasserbehälter, "Tanks", herstellen. Dieser Begriff ging später als Bezeichnung in den allgemeinen Sprachgebrauch über.

Der erste Tank war der Mark I: Ein rautenförmiges Kettenfahrzeug von 2,40 Metern Höhe, 4,20 Metern Breite und 8 Metern Länge und einem Gewicht von 28 Tonnen. Es gab zwei sich ergänzende Ausführungen: Die Male-Version war mit zwei Geschützen und drei Maschinengewehren ausgerüstet und sollte befestigte Stellungen ausheben, die Female-Version mit fünf Maschinengewehren sollte diese Aktionen unterstützen und Angriffe gegnerischer Truppen abwehren. Die Höchstgeschwindigkeit des Panzers lag bei sechs Stundenkilometern, was nur äußerst langsame Bewegungen auf dem Schlachtfeld ermöglichte. Die Besatzung bestand aus acht Mann; zu ihrer Ausrüstung gehörte ein spezieller Helm, der Gesicht und Augen vor Splittern schützen sollte.

Zum ersten Einsatz kamen diese neuen Waffen am Morgen des 15. September 1916: 49 britische Tanks griffen bei Flers-Courcelette deutsche Stellungen an, doch blieben 17 Wagen aufgrund mechanischer und technischer Schäden bereits unterwegs liegen. Die übrigen Fahrzeuge durchbrachen zwar die gegnerischen Stellungen, waren aber zu wenige für einen entscheidenden Stoß. Nachhaltiger als der militärische Nutzen der Aktion war der bei der deutschen Armee ausgelöste psychologische Schock. Zum ersten Masseneinsatz von Panzern kam es dann im November 1917 bei den Kämpfen um Cambrai. Ungefähr 460 des Typs Mark IV, eine neue Generation, rollten auf die deutschen Schützengräben zu. Doch auch diese Offensive brachte nicht die erhoffte Frontveränderung.

Auf den Mark IV, von dem während des Krieges rund 1.200 Stück produziert wurden, folgte 1918 der wiederum technisch verbesserte Mark V. In Frankreich begann die Entwicklung der Panzerwaffe Mitte 1916, in Deutschland Ende des Jahres, wo jedoch insgesamt nur 20 "Sturmpanzerwagen A7V" hergestellt wurden. Das erste Panzergefecht der Weltgeschichte fand am 24. April 1918 zwischen drei britischen Mark IV und drei deutschen A7V bei Villers-Bretonneux statt. Im Laufe des Kampfes wurden zwei britische und ein deutscher Panzer beschädigt und fielen aus. Zwar gelang es der deutschen Infanterie, den umkämpften Ort einzunehmen, doch eroberten ihn australische Truppen bereits wenig später zurück.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges blieben wenige der in Großbritannien und Frankreich zu Tausenden produzierten Panzer noch für ein paar Jahre im Gebrauch. Die meisten wurden schnell verschrottet, um Rohstoffe zu gewinnen. Entwicklungsgeschichtlich betrachtet führten weder die britischen noch die deutschen Panzerkonstruktionen weiter, sondern ein französisches Modell: Als zukunftsweisend erwies sich der Renault FT, der erste Panzerkampfwagen mit einem drehbaren Turm.

Ein paar Weltkriegspanzer, die als Souvenir oder Trophäe aufgehoben wurden, sind bis heute in Museen erhalten geblieben. Dazu gehört der einzige noch existierende Mark I im Tank Museum im englischen Bovington, in dem sich auch noch weitere Vertreter der Mark-Reihe befinden. Das Londoner Imperial War Museum zeigt einen Mark V, das Musée de l’Armée in Paris einen Renault FT. Ein Nachbau des A7V ist im Deutschen Panzermuseum im niedersächsischen Munster ausgestellt, der letzte originale im Queensland Museum in Australien.

Thomas Weißbrich
22. November 2017

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