Mit seinen enormen Materialschlachten und extrem hohen Verlusten an Soldaten hatte das Kriegsjahr 1916 die Mittelmächte in eine äußerst gefährliche Lage gebracht, das militärische Kräfteverhältnis verlagerte sich immer mehr zugunsten der Entente. Nach der für beide Seiten verlustreichen Somme-Offensive wollte der neue französische Generalissimus Georges Robert Nivelle (1858-1924) im Frühjahr 1917 die zahlenmäßige Unterlegenheit der Deutschen an der Westfront für eine Überraschungsoffensive ausnutzen.
Ein Großangriff an dem 30 Kilometer langen Höhenzug des Chemin des Dames sollte den deutschen Frontbogen zwischen Arras und der Aisne abschnüren. Die Oberste Heeresleitung (OHL) erfuhr jedoch durch die mangelhafte Geheimhaltung auf französischer Seite von den Planungen und bereitete eine großangelegte Rückverlagerung der eigenen Front in das bereits 1916 ausgebaute Verteidigungssystem von Arras über St. Quentin bis nach Soissons vor. Diese von den Deutschen "Siegfriedstellung" genannte Verteidigungslinie wurde von den Alliierten in Anspielung auf den 1916 zum Oberbefehlshaber ernannten Paul von Hindenburg "Hindenburglinie" genannt.
Unter dem Decknamen "Alberich" begann der strategische Rückzug von vier deutschen Armeen Ende Februar 1917. Dabei verwüsteten die deutschen Truppen systematisch das aufgegebene Gebiet und zerstörten alle Transport- und Versorgungseinrichtungen. Die gesamte arbeitsfähige Bevölkerung, etwa 125.000 Menschen, wurde in das Rückzugsgebiet zwangsevakuiert. Die Verkürzung der Front von 170 auf 125 Kilometer setzte auf deutscher Seite 13 Divisionen und eine große Zahl von Artilleriegeschützen frei. In Zusammenhang mit dem Hindenburgprogramm gelang es so der OHL, die kämpfenden Verbände wieder aufzufüllen. Die Entente konnte die "Hindenburglinie" erst im Oktober 1918 kurz vor dem Waffenstillstand von Compiègne durchbrechen.