Ende Juli 1944 war auch Adolf Hitler bewusst geworden, dass es sich bei der Invasion in der Normandie nicht wie von ihm angenommen um ein Täuschungsmanöver der Alliierten handelte. In Erwartung, die britisch-amerikanische Hauptmacht werde bei Calais landen, hatte er die in der Normandie dringend benötigten Wehrmachtsdivisionen an der Kanalküste zurückgehalten. Als der Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge, Ende Juli von Hitler die Erlaubnis erhielt, beträchtliche Kräfte in die Normandie zu verlegen, durchbrach die 1. US-Armee unter General George Patton (1885-1945) bereits den deutschen Verteidigungsring. Am 31. Juli 1944 stieß sie durch eine 20 Kilometer breite Frontlücke bei Avranches nach Süden in Richtung Loire, nach Westen in die Bretagne und nach Osten in Richtung Seine vor.
Gegenangriffe der Wehrmacht blieben zumeist erfolglos, da Briten und Amerikaner durch entschlüsselte deutsche Enigma-Funksprüche davon Kenntnis hatten. Der Übergang zu einem weiträumigen Bewegungskrieg ermöglichte den Alliierten Mitte August, der Wehrmacht in der Kesselschlacht von Falaise beträchtliche Verluste zuzufügen. Am 25. August 1944 befreiten die Alliierten unter dem frenetischen Jubel der Bevölkerung kampflos Paris, wo Charles de Gaulle eine provisorische französische Regierung bildete. Der deutsche Stadtkommandant von Paris, General Dietrich von Choltitz (1894-1966), hatte zuvor kapituliert und damit einen Befehl Hitlers verweigert, Paris zu verteidigen oder "nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen" zu lassen. Wie bereits der deutsche Einmarsch in Paris vier Jahre zuvor besaß auch der Einzug französischer Verbände in die mit Trikolore-Fahnen geschmückte Hauptstadt Frankreichs keine strategische Bedeutung. Der Einmarsch war symbolischer Ausdruck für die Beteiligung französischer Einheiten an der nunmehr unmittelbar bevorstehenden Befreiung des Lands.
Tatsächlich hatten die Deutschen dem alliierten Vormarsch in Nord- und Südfrankreich wenig Widerstandskraft entgegenzusetzen. Nach der Landung französisch-amerikanischer Einheiten an der Mittelmeerküste zwischen Toulon und Cannes am 15. August 1944 und dem Zusammenbruch des Vichy-Regimes stießen die Alliierten auch Rhône- und Saône-aufwärts konzentrisch Richtung deutsche Grenze vor. Der neue Oberbefehlshaber West, Feldmarschall Walter Model, bemühte sich daher einzig um den Aufbau einer geschlossenen deutschen Abwehrfront von der belgisch-niederländischen Grenze entlang des Westwalls bis Elsass-Lothringen.
Während ihres Rückzugs nach Westen mussten sich die deutschen Truppen nicht nur der alliierten Verbände, sondern auch der Kämpfer der Résistance erwehren, die Sabotageaktionen im Hinterland verübten oder sich in Scharen den Alliierten anschlossen. Auf die unmittelbar nach der Invasion in Frankreich verstärkten Angriffe der Résistance reagierten die Deutschen mit rücksichtsloser Härte und brutalem Terror auch gegen die Zivilbevölkerung. Das Massaker der Waffen-SS an über 640 Dorfbewohnern von Oradour-sur-Glane am 10. Juni 1944 trug ebenso zum wachsenden Widerstand bei wie die Ermordung von 200 Verwundeten, Ärzten und Pflegekräften durch die Wehrmacht nach der Eroberung eines Höhlenlazaretts der Résistance am 21. Juli 1944 in den Bergen bei Vercors südwestlich von Grenoble.
Anfang September 1944 war Frankreich von alliierten Truppen zurückerobert, die nunmehr entlang der deutschen Grenze standen. Am 11. September betrat ein amerikanischer Spähtrupp nördlich von Trier erstmals Reichsgebiet. Der kollektiven Freude der Franzosen über die Befreiung folgte die blutige Rache für die massive französische Kollaboration mit dem deutschen Besatzungsregime. Tausende Kollaborateure fielen im Sommer 1944 der Lynchjustiz aufgebrachter Menschenmengen zum Opfer oder wurden standrechtlich erschossen. Als "Zeichen ihrer Schande" wurden jenen Französinnen die Haare geschoren, die während der vierjährigen Besatzungszeit allzu intensive Kontakte zu deutschen Soldaten unterhalten hatten. Geschätzte 200.000 Kinder stammten aus Beziehungen zwischen Französinnen und Deutschen.