Das Konzentrationslager Vaihingen/Enz war 1944 als eines von etwa 50 Außenkommandos des südlich von Straßburg gelegenen Stammlagers Natzweiler-Struthof gegründet worden. Es befand sich in der Nähe eines Steinbruchs, in dem die Organisation Todt ein unterirdisches Bunkerwerk zur Flugzeugproduktion errichten sollte. Etwa zwei Wochen nach dem Aufbau des Lagers traf im August 1944 ein erster Transport mit rund 2.200 polnischen Juden aus Radom in Vaihingen ein. Neben jüdischen Häftlingen setzte die Organisation Todt zum Ausbau auch Zwangsarbeiter aus Polen, Frankreich und der Sowjetunion ein.
Wegen des Vorrückens der Alliierten auf die westliche Reichsgrenze wurde Natzweiler-Struthof im September 1944 geräumt; Ende Oktober wurde der Bau eingestellt. Ein Teil der Lagerinsassen war schon zuvor in andere Außenkommandos verlegt worden, weitere Verlegungen folgten im November. Gleichzeitig wurden in das nun als "Krankenlager" bezeichnete KZ Vaihingen kranke und arbeitsunfähige Häftlinge aus dem Raum Baden und Württemberg gebracht. Zum Jahresende 1944 befanden sich wieder rund 2.400 Personen im Lager. Ein Lazarett wurde im Dezember eingerichtet, und im Januar 1945 kamen Ärzte ins Lager, denen jedoch keinerlei Hilfsmittel zur Verfügung standen. Der eigentliche Zweck des Lagers bestand nun im "Sterbenlassen" der "aussortierten" Menschen.
Aufgrund des Befehls von Heinrich Himmler, keine KZ-Insassen in Feindeshand fallen zu lassen, wurden die marschfähigen Häftlinge beim Heranrücken der Front Anfang April 1945 in zwei Transporten nach Dachau gebracht. Als kurz danach die 1. Französische Armee Vaihingen erreichte, waren noch ausgemergelte Gefangene im Lager. Eine völlig unzureichende Ernährung, katastrophale hygienische Zustände und eine Anfang 1945 ausgebrochene Typhus-Epidemie hatten in diesem Lager rund 1.600 Menschenleben gefordert. Die Toten waren oberhalb des Lagers in Massengräbern verscharrt worden.