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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15

In Deutsch-Südwestafrika lieferten sich Angehörige der durch Reservisten und Freiwillige auf rund 5.000 Mann aufgestockten "Schutztruppe" unter Oberstleutnant Joachim von Heydebreck (1861-1914) ab September 1914 im Süden des Lands Gefechte mit Soldaten der Südafrikanischen Union. Das britische Dominion hatte von Großbritannien den Auftrag erhalten, möglichst schnell deutsche Marinebasen zu besetzen, um von dort sowie von Süden aus die Eroberung Deutsch-Südwestafrikas voranzutreiben. Bis Januar 1915 besetzten südafrikanische Truppen die wichtigsten Küstenorte Lüderitzbucht und Swakopmund. Damit sicherten sie sich in dem infrastrukturell wenig erschlossenen Südwestafrika einen wertvollen Vorteil für Nachschublieferungen.

Im Norden Südwestafrikas kam es in der Grenzregion zu Portugiesisch-Angola ab Herbst 1914 immer wieder zu Kämpfen mit portugiesischen Truppen, die sich bis Februar 1915 hinzogen. Den insgesamt über 50.000 gut ausgerüsteten Südafrikanern konnten die sich vornehmlich auf Pferden, Kamelen und mit Eselkarren fortbewegenden Deutschen dagegen nur wenig entgegensetzen. Die "Schutztruppe" unter dem Nachfolger des im November 1914 verstorbenen Heydebrecks, Oberstleutnant Viktor Franke (1866-1936), zog sich - unterbrochen von gelegentlichen Gefechten und Scharmützeln - ab März 1915 sukzessive nach Norden zurück. Am 5. Mai 1915 besetzten südafrikanische Truppen kampflos Karibib und neun Tage später Windhuk, das vom deutschen Gouverneur Theodor Seitz (1863-1949) kurz zuvor verlassen worden war. Aufgrund der für die "Schutztruppe" vollkommen aussichtslosen Kriegslage kapitulierten Seitz und Franke am 9. Juli 1915 bei Otavi. Auf deutscher Seite fielen den Kämpfen mehr als 1.300 Menschen zum Opfer, auf südafrikanischer rund 250.

Arnulf Scriba
14. September 2014

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