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    Alliiertes Flugblatt zur deutschen Ardennenoffensive, 1944

> Der Zweite Weltkrieg > Kriegsverlauf

Die Ardennenoffensive 1944

Aufgrund des unaufhaltsamen alliierten Vormarschs in Frankreich erarbeitete die deutsche Führung ab Spätsommer 1944 Pläne zu einer entlastenden Gegenoffensive im Westen. Wie beim deutschen Vorstoß durch die Ardennen im Mai 1940 sollte der Angriffsschwerpunkt erneut durch das dicht bewaldete Gebirge führen, in dem sich nur relativ schwache amerikanische Truppenkontingente befanden. In einer letzten Kraftanstrengung unter Ausnutzung sämtlicher Reserven wollte Adolf Hitler mit einem Stoßkeil durch die Ardennen brechen und nach Überquerung der Maas Brüssel und Antwerpen einnehmen, wo der alliierte Nachschub abgewickelt wurde. Durch Trennung der britischen und amerikanischen Truppen sollten die Westmächte friedensbereit gemacht werden, um anschließend die Kapazitäten gegen die Rote Armee im Osten einsetzen zu können.

Bis Mitte Dezember 1944 brachte die Wehrmacht zwischen Monschau und Echternach frische und zum Teil von der Ostfront abgezogene Infanteriedivisionen in Stellung, die über rund 600 Panzer verfügten. Den über 200.000 deutschen Soldaten standen in diesem Frontabschnitt kaum 80.000 amerikanische gegenüber. Der deutsche Angriff am Morgen des 16. Dezember 1944 kam für die Amerikaner vollkommen überraschend. Wie von den Deutschen eingeplant, konnten die Alliierten zudem ihre uneingeschränkte Lufthoheit nicht ausnutzen, da die Flugzeuge aufgrund der Schlechtwetterlage nicht einsatzfähig waren. Im Nordabschnitt der Offensivfront stieß die neu aufgestellte und über zahlreiche moderne "Panther"-Kampfpanzer verfügende 6. SS-Panzerarmee nur vergleichsweise langsam vor. Erst am 21. Dezember gelang ihr die Einnahme von St. Vith (Saint-Vith). Obwohl die deutsche 5. Panzerarmee im Süden schnell in Richtung Maas vorstieß, gelang auch ihr das vorgegebene erste Etappenziel - die Überquerung des Flusses - nicht. Die Verlegung neuer amerikanischer Truppen in die Ardennen und mangelnder deutscher Nachschub ließen die Offensive nach nur wenigen Tagen scheitern. Am 27. Dezember musste die Wehrmacht an allen Frontabschnitten zur Verteidigung übergehen. Bis zum 16. Januar 1945 verloren die Deutschen sämtliche Geländegewinne.

Arnulf Scriba
19. Mai 2015

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