Während der deutschen Besetzung von Norwegen kam es in Narvik zur schwersten operativen Krise des Feldzugs. Da in dem Hafen der Großteil des kriegsnotwendigen Erzes von Schweden nach Deutschland verschifft wurde, nahm die Stadt im äußersten Norden Norwegens auch in den strategischen Planungen der Alliierten eine besondere Bedeutung ein. Bis zum 13. April verloren die Deutschen durch Angriffe der britischen Marine und durch Selbstversenkung sämtliche bei der Landung in Narvik eingesetzten zehn Zerstörer. Durch die einen Tag später einsetzende Invasion britischer, französischer und exilpolnischer Verbände bei Narvik gerieten die 2.000 deutschen Gebirgsjäger und 2.500 Besatzungsmitglieder der versenkten Zerstörer unter Generalleutnant Eduard Dietl in eine äußerst bedrängte Situation.
Obwohl mit dem Angriff der 25.000 gelandeten alliierten Soldaten erst nach Einsetzen der Schneeschmelze etwa drei Wochen später zu rechnen war, befahl Adolf Hitler bereits am 17. April den Rückzug nach Schweden. Nach Intervention vom Chef des Führungsstabs der Wehrmacht, Alfred Jodl, und vom Oberbefehlshaber des Heeres, Walther von Brauchitsch, erfolgte an Dietl der Befehl, Narvik zu verteidigen.
Die Kämpfe begannen mit vereinzelten Vorstößen norwegischer Einheiten von Norden am 24. April. Mitte Mai setzten die Angriffe der alliierten Truppen von Süden ein. Bereits Ende April hatte sich die völlig unzureichend mit Nachschub versorgte "Gruppe Narvik" in die umliegenden Berge zurückgezogen. Die in alpiner Kriegführung unerfahrenen britischen und französischen Soldaten stießen in zähen Einzelgefechten auf ungewohntem Terrain nur langsam vor. Unter dem Druck der alliierten Landungstruppen mussten die Deutschen Narvik jedoch am 28. Mai räumen. Allerdings gelang es ihnen, die Stellungen an der für die Erzlieferungen wichtigen Erzbahn im Osten der Stadt zu halten. Nach Abzug der Alliierten aufgrund der deutschen Westoffensive rückten Dietls Einheiten am 8. Juni 1940 erneut in Narvik ein.