Zu Adolf Hitlers grundlegenden Zielen gehörten von Anfang an die Vernichtung des "jüdischen Bolschewismus" und die Eroberung von "Lebensraum im Osten". Voraussetzung dafür war ein Krieg gegen Polen. Als die NS-Führung im März 1939 gegenüber Polen einen immer aggressiveren Konfrontationskurs einschlug, verschärften sich die deutsch-polnischen Spannungen. Polen lehnte den von der deutschen Regierung geforderten Anschluss der Freien Stadt Danzig an das Deutsche Reich ebenso ab wie den Bau exterritorialer Verkehrsverbindungen durch den polnischen "Korridor" nach Ostpreußen. Hitler wies die Wehrmachtsführung im April 1939 an, einen Feldzug gegen Polen vorzubereiten. Die NS-Propaganda forcierte ab Frühjahr 1939 die in großen Teilen der deutschen Bevölkerung vorhandenen antipolnischen Ressentiments. Im August 1939 berichteten Zeitungen und Rundfunk fast täglich über angebliche polnische Grenzverletzungen und Gewaltakte an der in Polen lebenden deutschen Minderheit. Der Überfall auf Polen sollte so als "gerechte Strafaktion" für die Provokationen erscheinen.
Am 22. August 1939 fanden sich in Hitlers Berghof auf dem Obersalzberg die Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Stabschefs sowie Kommandierende Generale und Admirale zu einer Besprechung ein. Hier teilte ihnen Hitler seinen Entschluss zum Angriff auf Polen mit, der zehn Tage später von der Wehrmachtsführung widerspruchslos in die Tat umgesetzt wurde. Der am 23. August unterzeichnete "Hitler-Stalin-Pakt" regelte die Interessensphären zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und der kommunistischen Sowjetunion. Damit war die Teilung Polens praktisch entschieden, denn Polen konnte den militärischen Großmächten im Westen und Osten seiner Grenze zwar heftige Gegenwehr entgegensetzen, aufhalten konnte die auf sich allein gestellte polnische Armee die Wehrmacht und die Rote Armee nicht.
Obwohl die polnische Staats- und Armeeführung von den deutschen Kriegsvorbereitungen und vom massiven Aufmarsch der Wehrmacht an der Grenze unterrichtet war, kam der tatsächliche Angriff in den frühen Morgenstunden des 1. September 1939 für sie überraschend. Um 4.45 Uhr eröffnete das Linienschiff "Schleswig-Holstein" das Feuer auf polnische Befestigungen auf der Westerplatte vor der Freien Stadt Danzig. Noch am selben Tag erklärte die deutsche Führung den Anschluss Danzigs an das Deutsche Reich.
Die an Kopfstärke der polnischen Armee gleich starken deutschen Angreifer waren den Polen an Rüstungstechnik und Beweglichkeit weit überlegen. Vor allem das wirkungsvolle Zusammenspiel von Luftwaffe und Heer bestimmte in Polen die taktischen Konzeptionen der Wehrmacht. Unter Ausnutzung ihrer überlegenen Motorisierung führte die Wehrmacht einen Bewegungskrieg, in dem die Panzerwaffe erstmals in geschlossenen Verbänden raumgreifend operierte. Der Vorstoß des deutschen Heers verlief weitgehend nach Plan. Die aus Pommern sowie Ostpreußen vorstoßende 630.000 Mann starke Heeresgruppe Nord unter Generaloberst Fedor von Bock stellte am 3. September die erste Landverbindung zwischen beiden Gebieten her. In einem zweiten Angriffskeil griff die Heeresgruppe Süd unter Generaloberst Gerd von Rundstedt mit 886.000 Soldaten aus Schlesien und der Slowakei an. Unterstützt von zwei Luftflotten mit 1.107 Maschinen stießen die 57 deutschen Divisionen in einer umfassenden Zangenbewegung Richtung Warschau vor.
Die Wehrmacht führte den Krieg in Polen vom ersten Tag an mit grausamer Härte. Bereits auf dem Vormarsch ermordeten deutsche Truppen, aber auch spezielle Einsatzkommandos der Polizei und der SS eine große Zahl polnischer Zivilisten und Kriegsgefangener. Als Vorwand für diese Morde dienten der Wehrmacht und den paramilitärischen Verbänden angebliche Partisanenüberfälle, Morde sowie Gewalttaten von Polen an deutschen Zivilisten.
Die polnische Heeresleitung hatte unter Marschall Eduard Rydz-Śmigły (1886-1943) das Gros ihrer Streitkräfte strategisch ungünstig entlang der 1.900 km langen Grenze ohne natürliche Hindernisse oder Barrieren aufmarschieren lassen. Nach einer Woche waren alle polnischen Verteidigungslinien im Grenzgebiet durchbrochen und die Armeen zum Rückzug gezwungen. Starke polnische Verbände wurden in der Kesselschlacht Radom noch westlich der Weichsel vernichtet.
Unmittelbar nach der für die Polen noch verlustreicheren Schlacht an der Bzura bereitete die deutsche 8. Armee den Angriff auf Warschau vor. Die von 120.000 Soldaten verteidigte Hauptstadt kapitulierte nach schweren Artillerie- und Luftangriffen mit erheblichen Verlusten unter der Zivilbevölkerung am 27. September bedingungslos. Mit Warschau und der am 28. September kapitulierenden Festung Modlin waren die letzten großen polnischen Widerstandszentren ausgeschaltet. Letzte versprengte Truppenteile ergaben sich am 6. Oktober bei Kock und Lublin.
Aus deutscher Sicht verlief der "Blitzkrieg" gegen Polen positiv. Die eigenen Verluste waren mit rund 10.600 Gefallenen, 30.000 Verwundeten sowie 3.400 Vermissten relativ gering. Die polnische Armee verlor im Kampf gegen die Wehrmacht und die Rote Armee zusammen 120.000 Soldaten, 917.000 mussten den Weg in die Kriegsgefangenschaft antreten.
Besiegelt worden war die polnische Niederlage bereits am 17. September mit dem Überfall von zwei Heeresgruppen der Roten Armee auf Ostpolen. Gemäß den Vereinbarungen im "Hitler-Stalin-Pakt" rückten die sowjetischen Verbände nach Westen bis zur Linie Narew-Weichsel-San vor, um sich die bis 1920 an Polen verlorengegangenen Gebiete wieder einzuverleiben. Nach einer im deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September neu festgelegten Grenzziehung zog sich die Rote Armee hinter den Bug zurück. Mit der Teilung verlor Polen seine staatliche Existenz. Die polnische Staatsführung war bereits am 17. September nach Rumänien geflohen, wo sie auf deutschen Druck interniert wurde. In Paris bildete General Władysław Sikorski (1881-1943) die polnische Exilregierung.
Im Zuge der territorialen Neuordnung wurden Teile der deutsch besetzten Gebiete als Reichsgaue "Danzig-Westpreußen" und "Wartheland" in das Reich inkorporiert. Das als Generalgouvernement zusammengefasste "Restpolen" hatte in den folgenden Jahren in verheerendem Ausmaß unter der Okkupation und der Ausplünderung des deutschen Besatzungsregimes zu leiden. Bereits unmittelbar nach Aufhebung der Militärverwaltung am 25. Oktober war das Gebiet für die "Einsatzgruppen" und ihren Terror gegen die polnische Bevölkerung freigegeben.