Nach dem Ende der Marokko-Krise durch die "Algeciras-Konferenz" von 1906 legten Frankreich und Deutschland auf einer weiteren Konferenz am 9. Februar 1909 die politische Vorrangstellung Frankreichs unter Anerkennung der Souveränität Marokkos bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Gleichberechtigung aller übrigen Mächte fest. Trotzdem gab es in der Folge besonders auf wirtschaftlichem Gebiet immer wieder Interessenkollisionen zwischen Frankreich und Deutschland, die 1911 einen Höhepunkt fanden. Auslöser für die Eskalation war die Besetzung der Festungen Fes und Rabat durch französische Truppen im Frühjahr 1911. Dies geschah auf Bitte des Frankreich freundlich eingestellten Sultans Mulay Hafid, der durch Aufstände von Berberstämmen in Bedrängnis geraten war. Frankreich nutzte daraufhin seine selbstgewählte Rolle als Schutzmacht für die in Marokko lebenden Europäer als Vorwand, um mit Truppen bis tief ins Landesinnere vorzudringen. Durch dieses Vorgehen, das einen Bruch der "Algeciras-Akte" und des deutsch-französischen Abkommens von 1909 darstellte, sah das Deutsche Reich seine ökonomische und politische Position im Land bedroht.
Der für die Außenpolitik zuständige Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Alfred von Kiderlen-Wächter, war jedoch bereit, Frankreich die Vorherrschaft über Marokko zu überlassen, sofern dieses als territoriale Kompensation das französische Kongogebiet an Deutschland abzutreten bereit wäre. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen und Frankreich zu Verhandlungen zu zwingen, wurde auf Wächters Initiative am 1. Juli 1911 das deutsche Kanonenboot "Panther" als deutliche Drohgebärde in den Hafen des marokkanischen Agadir entsandt. Zwei Wochen später trug die deutsche der französischen Regierung die Forderung nach Abtretung von Französisch-Kongo offiziell vor, nachdem ein entsprechendes, aus Frankreich erwartetes Entgegenkommen ausgeblieben war. Dieser Vorstoß wurde in der deutschen Öffentlichkeit überwiegend positiv aufgenommen und propagandistisch vor allem durch den Alldeutschen Verband und alle wichtigen Tageszeitungen massiv unterstützt, die dabei vor dem Erzeugen massiver Kriegsstimmung nicht zurückschreckten.
Allerdings wollte die deutsche Führung, allen voran Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg, das Risiko eines Kriegs vorerst nicht eingehen. Vielmehr gedachte sie Frankreich durch Drohgebärden zuerst an den Verhandlungstisch und dort dann zu den gewünschten Gebietsabtretungen zwingen zu können. Die deutsche Regierung war fest vom Gelingen ihrer Strategie überzeugt, so dass diplomatische Konsultationen mit anderen Mächten ausblieben. Besonders die fehlende Kontaktaufnahme mit Großbritannien sollte sich aber als schwerwiegender Fehler erweisen. Das durch die Entente Cordiale eng mit Frankreich verbundene und den deutschen Flottenausbau als Provokation empfindende Großbritannien schlug sich unmittelbar auf die Seite Frankreichs und beanstandete die deutschen Forderungen als maßlos überzogen sowie den eigenen Sicherheitsinteressen zuwiderlaufend.
In der Folgezeit machte die deutsche öffentliche Meinung Großbritannien für das Stocken der Verhandlungen mit Frankreich verantwortlich. Die Stimmen, die ein Präventivkrieg als einzigen Ausweg sahen, mehrten sich rasch, und sie gewannen an Einfluss. Sowohl im innersten Führungszirkel als auch in der Öffentlichkeit wurde Wilhelm II. zunehmend Feigheit vorgeworfen. Um einen Gesichtsverlust zu vermeiden, drohte das politisch weitgehend in Isolation geratene Deutschland immer unverhohlener mit Krieg. Auch die Entente Mächte arbeiteten bereits Pläne für den Ernstfall aus, der jedoch im letzten Augenblick auf diplomatischem Wege noch abgewendet werden konnte. Das Deutsche Reich musste sich dabei mit einem recht mageren Kompromiss begnügen: In einem am 4. November 1911 in Berlin unterzeichneten Abkommen verzichtete es auf jeglichen politischen Einfluss in Marokko, konnte aber die Festschreibung einer weiterhin ungehinderten wirtschaftlichen Betätigung deutscher Unternehmen erzielen. Frankreich hatte damit ein quasi Protektorat über Marokko inne, musste jedoch im Gegenzug einen Teil des Kongo an Deutschland abtreten, wofür es aber wiederum Gebiete aus deutschem Kolonialbesitz in Togo und Kamerun erhielt.