Für den 1847 in London entstandenen "Bund der Kommunisten" stellten Karl Marx und Friedrich Engels mit dem "Kommunistischen Manifest" von 1848 das erste Grundsatzprogramm der Arbeiterbewegung auf: Sie forderten den Klassenkampf des internationalen Proletariats als Mittel zur Überwindung des Kapitalismus. Das Manifest endet mit den Worten: "Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" Diese Losung verdeutlicht das transnationale Leitbild der europäischen Arbeiterbewegung im beginnenden industriellen Zeitalter, eine bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 von den meisten führenden Sozialdemokraten und Sozialisten ernsthaft verfolgte Wunschvorstellung.
Am Anfang der organisierten Arbeiterbewegung standen zumeist Arbeiterbildungsvereine, die Bildungsarbeit mit kulturellen Angeboten und politischen Zielen verbanden. In Deutschland war es maßgeblich Ferdinand Lassalle, der immer wieder demokratische und sozialökonomische Reformen zum Wohl der Arbeiterklasse forderte, die sich mehrheitlich aus lohnabhängigen und zumeist ungelernten Arbeitern, Tagelöhnern und verarmten Handwerkern zusammensetzte. Lassalle gründete als ersten zentralen Verein 1863 in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV), der von dem Grundsatz ausging, dass die Durchsetzung des gleichen und allgemeinen Wahlrechts eine parlamentarische Vertretung der sozialen Interessen der Arbeiter und die Beseitigung der Klassengegensätze ermöglichen würde. Demgegenüber vertrat die 1869 unter Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Eisenach gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei strenger an Marx orientierte revolutionäre Grundsätze.
Die darstellende Kunst bildete mit Gemälden wie "Der Sozialist" eine Bühne zur Formung des Selbstverständnisses der sozialdemokratischen Bewegung nach der Reichseinigung 1871. Neben dem Leipziger "Vorwärts" und dem "Hamburg-Altonaer Volksblatt" gehörte die ab 1876 erscheinende "Berliner freie Presse" zu den drei großen sozialdemokratischen Tageszeitungen im Deutschen Reich. Ihr Titelmotto "Freiheit, Gerechtigkeit" stand allerdings in krassem Widerspruch zur Lebenswirklichkeit politisch engagierter Arbeiter: Hausdurchsuchungen, Verbote, Beschlagnahmungen und Verhaftungen waren auch schon vor Erlass des Sozialistengesetzes 1878 an der Tagesordnung. Sie steigerten die Unzufriedenheit und den Hass vieler Arbeiter und anderer Menschen auf den konservativen Staat und seine Gesellschaftsordnung.
Unter dem Eindruck gemeinsamer politischer Verfolgung durch Reichskanzler Otto von Bismarck hatten sich der ADAV und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1875 in Gotha trotz programmatischer Differenzen zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) zusammengeschlossen. Aufgrund des Sozialistengesetzes wurde die SAP 1878 verboten, gründete sich aber nach dessen Aufhebung 1890 als Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) neu. Noch immer bestand ein deutlicher Widerspruch zwischen den bei vielen Arbeitern auf Sympathie stoßenden revolutionären Theorien von Marx und den realen Möglichkeiten ihrer Umsetzung. Innerhalb der SPD-Führung setzte sich in den 1890er Jahren die Überzeugung durch, eine "revolutionäre, nicht aber Revolutionen machende Partei" zu sein.
Innerhalb der Arbeiterschaft sah sich die SPD einem starken Gegner in Gestalt der christlichen Gewerkschaften gegenüber. Viele Arbeiter fühlten sich von sozialistischen Ideen angezogen und hatten sich von der Kirche abgewandt. Die Kirchen unternahmen daher Anstrengungen, diesen Tendenzen entgegenzuwirken: Mit Wanderarbeiterstätten, Arbeiterkolonien und karitativer Unterstützung versuchten sie, Arbeiter an sich zu binden. Sozialpolitische Aktivitäten ließen den deutschen Katholizismus nach der Sozialdemokratie zur zweiten großen Kraft innerhalb der Arbeiterbewegung werden. Die ab 1894 gegründeten christlichen Gewerkschaften besaßen annähernd 350.000 Mitglieder. Ihre Hochburgen lagen in den Industriezentren an Rhein, Ruhr und Saar sowie in Schlesien. Aufgrund der starken konfessionellen Bindungen an die Katholische Kirche waren viele dort ansässige Arbeiter auch Mitglied in einem der christlichen Arbeitervereine.
Die Forderungen der Arbeiterbewegung galten vor allem sozialen Maßnahmen, denen häufig auch durch Streiks Nachdruck verliehen wurden. Gegenüber Krankheit, Unfall oder Arbeitslosigkeit waren Arbeiter nicht abgesichert. Sie raubten den Menschen ihre Existenzgrundlage und konnten Familien schnell in den Ruin treiben. Als die Forderungen nach Schutz vor dem Abstieg in die Armut immer lauter wurden, reagierte Bismarck ab 1883 mit der Einführung von Sozialgesetzen. Bismarck hatte erkannt, dass die unübersehbare soziale Not in Deutschland ein staatliches Eingreifen erforderte. Zugleich wollte er mit der Sozialgesetzgebung die Arbeiter der Sozialdemokratie entfremden und an den Staat binden. Ein Hauptziel der Arbeiterschaft war die Einführung des Achtstundentags. Diese Forderung wurde allerdings erst im Zuge der Revolution von 1918/19 verwirklicht.