Die Fraktionen der Deutschen Reformpartei und der Deutschsozialen Partei vereinigten sich am 7. Oktober 1894 zur Deutschsozialen Reformpartei (DSRP). Beide antisemitischen Parteien konnten sich allerdings wegen grundlegender programmatischer und ideologischer Gegensätze auf keine gemeinsame politische Linie einigen, so dass die neue Partei anfangs ohne Programm blieb. Heftige Diskussionen löste auch der Beschluss aus, den radikal-antisemitischen Agitator Hermann Ahlwardt (1846-1914), der bei der Reichstagswahl am 15. Juni 1893 ins Parlament gewählt wurde, nur als Hospitant in die antisemitische Reichstagsfraktion aufzunehmen und seinen Antrag auf Mitgliedschaft in der DSRP zunächst offen zu lassen. Hinsichtlich der politischen Ausrichtung gingen die Meinungen weit auseinander: Während die deutschsoziale Richtung unter der Führung von Max Liebermann von Sonnenberg die Partei eher als Fürsprecher des "schaffenden und arbeitenden Volkes" sah und sozialdemagogische Agitation favorisierte, strebten die deutsch-reformerischen Anhänger um Oswald Zimmermann (1859-1910) einen auf die Gewinnung der Mittelschichten gerichteten Kurs an. Uneinigkeit herrschte ebenfalls bezüglich der Positionierung der Partei gegenüber dem Bund der Landwirte (BdL), der Christlich-Sozialen Arbeiterpartei unter Adolf Stoecker und der Deutschkonservativen Partei.
Gerade aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber den Deutschkonservativen verließ Otto Boeckel bereits Anfang 1895 die DSRP und gründete zusammen mit Hermann Ahlwardt die politisch radikalere Antisemitische Volkspartei. In ihrem Programm kündigte sie vollmundig eine "großdeutsche Politik zugunsten eines judenfreien Deutschlands" an, bereits im August 1895 zersplitterte sich die Partei jedoch wieder. Die DSRP verabschiedete unterdessen im selben Jahr auf dem Erfurter Parteitag ihr Parteiprogramm, das in erster Linie eine Synthese der programmatischen Forderungen der beiden früheren Parteien darstellte und die grundsätzlichen Gegensätze und ständigen Rivalitäten der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden Liebermann von Sonnenberg und Zimmermann nicht beseitigen konnte.
Während die Deutschsozialen die Reichstagsfraktion klar dominierten und ihre Hochburgen vor allem in den norddeutschen Verbänden besaßen, hatten die sächsischen und hessischen Anhänger von Zimmermann eher die entscheitenden Positionen in der Parteiführung inne. Die daraus entstehenden innerparteilichen Konflikte verhinderten eine einheitliche politische Arbeit, die Gegensätze traten bei allen Sachfragen hervor. Als Oswald Zimmermann bei der Reichstagswahl am 16. Juni 1898 kein Mandat mehr erlangte und die Reichstagsfraktion der Antisemiten gänzlich unter dem Einfluss der Deutschsozialen geriet, drängte er durch seine Mehrheit im Parteivorstand Liebermann von Sonnenberg dazu, seinen Parteivorsitz niederzulegen. Letzterer erklärte auf dem Magdeburger Parteitag im Jahr 1900 nach einer wiederholten Abstimmungsniederlage über ein angestrebtes Bündnis mit dem BdL die erneute Spaltung der DSRP als vollzogen. Sie zerfiel wieder in die beiden Gründerparteien, die Deutsche Reformpartei und die Deutschsoziale Partei.