Kurt Eisner von der USPD, seit Beginn der Revolution von 1918/19 Regierungschef des Freistaats Bayern, hatte im Januar 1919 bei den Landtagswahlen eine verheerende Niederlage erlitten. Kurz vor der Bekanntgabe seines Rücktritts wurde er am 21. Februar von einem Rechtsradikalen erschossen. Am 17. März wählte der bayerische Landtag eine neue, von der SPD geführte Landesregierung. Vom Vorbild der in Ungarn errichteten Räterepublik angespornt, riefen jedoch die USPD-Mitglieder des von den Münchner Arbeiter- und Soldatenräten eingesetzten Zentralrats am 7. April die Münchner Räterepublik aus. Zum Schutz der Räterepublik, deren Macht kaum über die Stadtgrenzen Münchens hinausreichte, stellte der Zentralrat eine Rote Armee auf.
Die Regierung unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann (1867-1930) wich nach Bamberg aus und versuchte, das Räteregime am 13. April durch einen Angriff der Republikanischen Soldatenwehr zu stürzen. Als dieser Angriff am Widerstand der Roten Armee gescheitert war, trat die Münchner KPD an die Spitze der Räterepublik. Ein weiterer Machtwechsel erfolgte am 27. April zugunsten des gemäßigten Führers der USPD Ernst Toller, der angesichts der katastrophalen Ernährungslage in München auf Verhandlungen mit der Regierung Hoffmann drängte. Hoffmann lehnte jedoch jeden Kompromiss ab. Stattdessen rückten am 1. Mai 1919 unter erbitterter Gegenwehr der Roten Armee Freikorps, für die insbesondere Franz Ritter von Epp Freiwillige sammelte, in München ein, wo tags zuvor zehn rechtsstehende "Geiseln" - unter ihnen Mitglieder der deutsch-völkischen Thule-Gesellschaft - erschossen worden waren. Die Rache der Freikorps war grausam, ihrem Einmarsch fielen 335 Zivilisten zum Opfer, die man zum Teil irrtümlich für Kommunisten gehalten hatte. Insgesamt forderten die Kampfhandlungen bis zur Niederschlagung der Räterepublik am 3. Mai 1919 über 600 Tote.
Neben Eisner, Toller und Erich Mühsam waren im Frühjahr 1919 auch andere Protagonisten der Linken jüdischer Herkunft gewesen. Das führte nach der Niederschlagung der Räterepublik in München weit mehr als in einer anderen deutschen Großstadt zu einer Welle von wüstem Antisemitismus, der das Schreckbild des "jüdischen Bolschewisten" ausmalte.