Die Gründung der "Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands" (ASSO oder ARBKD) 1928 ging auf eine Initiative von Künstlern zurück, die im Berliner Karl-Liebknecht-Haus, der Zentrale der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), in der Abteilung Agitation-Propaganda mit der Erstellung von politischen Plakaten, Flugblatt- und Zeitungsillustrationen befasst waren. Maßgeblich beteiligt war der Grafiker und Journalist Max Keilson (1900-1953). Künstler wie Heinrich Vogeler (1872-1942) und Franz Edwin Gehrig-Targis (1896-1968) - beide zugleich Parteifunktionäre der KPD - engagierten sich ebenfalls bei der Gründung der Künstlervereinigung. Der Zusammenschluss dieser Künstler in der "Arbeitsgemeinschaft kommunistischer Künstler Deutschlands" bildete die unmittelbare Vorläuferorganisation der ASSO. Die Rote Fahne, das Parteiorgan der KPD, berichtete am 19. Juni 1928, dass sich in Berlin die "Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler" als Bruderorganisation der im Mai 1928 ins Leben gerufenen "Assoziation Revolutionärer Künstler Rußlands" (AchRR) gegründet hat. Gegenüber der AchRR ging die ASSO aber schon auf der zweiten Vollversammlung im Oktober 1928 auf Distanz. Im Januar 1929 konstatierte der Kunsttheoretiker Alfred Durus (1895-1945) in der Zeitschrift "Die Front" - dem Mitteilungsorgan der Berliner ASSO - eine ideologische Krise der russischen Vereinigung, der er politisches Mitläufertum vorwarf. In der Folge orientierte sich die ASSO in Theorie und Praxis stärker an der ebenfalls 1928 gegründeten sowjetischen Konstruktivisten-Vereinigung "Oktober".
Ein kurzer Artikel in "Kunst und Wirtschaft" vom Oktober 1928 erwähnte den Berliner Bildhauer Heinz Tichauer (1901-1939) als Vorsitzenden der ASSO und gab als Sitz der Vereinigung dessen Privatanschrift in Berlin-Schmargendorf an. Als eine der Aufgaben der ASSO wurde die Unterstützung der gewerkschaftlichen Berufsorganisation "Reichsverband bildender Künstler" hervorgehoben. Auf bürgerlicher Seite befürchtete man sogleich eine Unterwanderung des Reichsverbands und warnte alle Künstler vor einem Beitritt zur ASSO, die in der Weimarer Republik eine aktiv eingreifende, operative Kunst forderte. Viele politisch links orientierte Künstler sahen "Kunst als Waffe" im Klassenkampf an. Dementsprechend war die Arbeit der ASSO wesentlich von praktischen Aufgaben wie der Herstellung von Agitationsgrafiken, Bildtransparenten, Wandanschlägen, Wahl- und Propagandaplakaten für die KPD oder die kommunistische Solidaritätsorganisation "Rote Hilfe" her bestimmt. Otto Griebel, neben Hans Grundig und Lea Grundig namhaftes Mitglied der Dresdener ASSO, formulierte: "Wir Genossen der Asso waren immer zur Hand, wenn die Partei uns brauchte, und stellten dabei die eigene künstlerische Arbeit oft zurück." Ab 1930 widmete sich die Organisation auch der Förderung der Laienarbeit und gründete zu diesem Zweck eine Arbeiterzeichnersektion.
Im Frühjahr 1931 nannte sich die Asso in "Bund revolutionärer bildender Künstler Deutschlands" um. Andere Künstlergruppen wie "Die Zeitgemäßen" (ehemals "Die Abstrakten") um Oskar Nerlinger (1893-1969) und Paul Fuhrmann schlossen sich in der Folgezeit an. Angesichts der Zuspitzung der politischen Lage und der ökonomischen Situation versuchten viele Künstler zu Beginn der 1930er Jahre verstärkt gemeinsam, die soziale Wirklichkeit darzustellen sowie dem Erstarken der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) entgegenzutreten. "Her zu uns" lautete daher 1932 die Parole im Rahmen der "Antifaschistischen Aktion" mit ihrem weithin bekannten, von Max Keilson und Max Gebhard (1906-1990) entworfenen Signet. Ende 1932 soll die Künstlervereinigung aus 16 Ortsgruppen und annähernd 800 Mitgliedern bestanden haben. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Januar 1933 waren diese Künstler zur Emigration oder zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit in der Illegalität gezwungen.