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Der Rote Frontkämpferbund

Am 18. Juli 1924 gründete die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) in Halle/Saale den Roten Frontkämpferbund (RFB), zu dessen Beitritt alle "klassenbewussten" Arbeiter aufgerufen wurden. Die Mitglieder des Wehrverbands waren uniformiert. Bei Veranstaltungen und Kundgebungen traten sie in Marschblocks mit Schalmeienkapellen und Fahnen auf. Symbol des RFB war eine geballte Faust, die stete Kampfbereitschaft ausdrücken sollte. Unter der Leitung von Ernst Thälmann umfasste der RFB 1927 über 1.600 Ortsgruppen mit rund 110.000 Mitgliedern. Neben paramilitärischen Schulungen erhielten die Rotfrontkämpfer politischen Unterricht über Marxismus-Leninismus.

Verbandseigene Zeitung war "Die Rote Front". Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren bildeten die "Rote Jungfront". Die Frauenabteilung des RFB firmierte ab 1925 als "Roter Frauen- und Mädchenbund" (RFMB).

Der Weimarer Republik stand der RFB ablehnend gegenüber. Zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Mitgliedern des RFB mit 33 Toten kam es am 1. Mai 1929 in Berlin, als die KPD trotz eines Verbots ihre traditionellen Maikundgebungen durchführte. Die Innenminister der Länder nahmen den "Blutmai" zum Anlass, den RFB und seine Unterorganisationen reichsweit zu verbieten. Bis zu seiner Zerschlagung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten existierte der RFB illegal weiter. Bis 1933 lieferten sich die Rotfrontkämpfer mit Angehörigen der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) bürgerkriegsähnliche Straßen- und Saalschlachten, häufig mit tödlichem Ausgang.

Unterstützung erhielten inhaftierte Rotfrontkämpfer sowie andere politische Gefangene und deren Angehörigen von der ebenfalls 1924 gegründeten Roten Hilfe Deutschlands (RHD). 1925 übernahm Clara Zetkin den Vorsitz von Wilhelm Pieck. Kampagnen der RHD wurden von Albert Einstein, Kurt Tucholsky, Käthe Kollwitz, Heinrich Zille, Heinrich Mann und anderen unterstützt. Die ab 1933 illegale Rote Hilfe Deutschlands wurde 1935/36 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) zerschlagen; im Ausland setzte die Rote Hilfe ihre Arbeit fort.

Burkhard Asmuss
8. Juni 2011

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